Wetterrückblicke von Andy Holz

Wetterrückblick 2011 von Andy Holz Teil 4


Teil 4 (Oktober bis Dezember)

Oktober

Der Oktober begann erstmal sommerlich mit viel Sonne bei Temperaturen von 25,6 Grad in Vossenack und bis zu 29 Grad um Düren und Kreuzau am ersten Tag des Oktobers. Die 25,6 Grad ist der zweithöchste gemessene Oktoberwert seit Aufzeichnungen (höchster Wert: 26,0 Grad am 13.10.2001). Die sommerliche Wärme hielt sich bis zum Tag der deutschen Einheit bei Temperaturen von 23 bis 28 Grad, im Hohen Venn um 21 Grad. 

Wetterrückblick 2011 von Andy Holz Teil 4

Vom 5. bis zum 13. stellte sich eine wechselhaftere Wetterlage ein. Die Temperaturen wurden oktobergerecht und das Wetter verhielt sich wie im April. Aber die Schauer brachten teils beachtliche Tagessummen mit 21,2 l/qm am 8. und 13,2 l/qm am 13., das mehr als die Hälfte des Oktoberniederschlags in Vossenack ausmachte. Am 14. gab es in Vossenack den ersten Bodenfrost, in der Drover Heide den ersten Luftfrost der kommenden Wintersaison.

Wetterrückblick 2011 von Andy Holz Teil 4

Nach etwas wechselhafterem Wetter um den 18. herum, stellte sich ab dem 19. meist wieder ruhiges Wetter ein. Am 21. gab es in Vossenack mit -1,4 Grad den ersten Luftfrost der Wintersaison. In den Muldenlagen des Hohen Venns ging es teils bis auf -6 oder -7 Grad herunter.

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Vom 23. an stellte sich meist freundliches Wetter ein mit viel Sonne. Der Indian Summer hielt Einzug und die goldenen bis rotbraunen Blätterfarben kamen so richtig in Geltung. Auch die Temperaturen lagen in Vossenack meist bei milden 10 bis 19 Grad, in den Niederungen ging es teils bis auf 22 Grad hoch.

Wetterrückblick 2011 von Andy Holz Teil 4

Insgesamt kam ein zu milder Oktober heraus, aufgrund des sommerlichen Beginns und des milden Oktoberendes. Die Mitteltemperatur betrug im Hohen Venn knapp 9 Grad, in Vossenack 9,8 Grad und etwa 10,5 bis 11,0 Grad in den Niederungen. Durchschnittlich 2 Grad zu warm in der Gesamtabrechnung. Dabei gab es in Vossenack nur drei kalte Tage und einen Frosttag (Drove 5 Frosttage). Die Sonne schien mit um die 120 bis 140 Stunden ebenfalls sehr oft. Niederschlag fiel vom Hohen Venn bis nach Vossenack um die 60 l/qm, aufgrund der wechselhaften zweiten Oktoberwoche. Sonst blieb es meist trocken und niederschlagsarm. In der Drover Heide fielen noch nicht einmal 30 l/qm Niederschlag vom Himmel.

November

Der November begann außerordentlich mild. Besonders beachtenswert war der Tagesmittelwert vom 3. mit 14,7 Grad im Durchschnitt (wärmer als der Juli!!) und der Temperaturrekord vom 5. mit satten 18,9 Grad. In den Niederungen wurden vielerorts 21 oder 22 Grad gemessen, auch im Hohen Venn waren es über 15 Grad.

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Dann folgte ein insgesamt sonniger und milder Restnovember. Teilweise gab es Inversionswetterlagen, wie z.B. am 10. herum. Da wurden in Kalterherberg und Elsenborn bis zu 19 Grad gemessen, in Mützenich und Vossenack 16 bis 17 Grad und in Düren und Jülich nur 8 Grad. Auch die Anzahl der Frostnächte war unterschiedlich im November mit nur zwei Frosttagen in Vossenack, dagen schon 9 in Drove.

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Solche trüben Momente waren in diesem November absolute Rarität. In Vossenack trat Hochnebel nur zwei Mal auf und es gab auch keinen Tag mit absolut null an Sonnenschein. Dabei konnte ich im Garten Erdbeeren ernten, Pfingstrosen und Rosen blühten noch (noch nie erlebt im November).

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Niederschlag blieb in November aus, so das es ein Rekordmonat war. An unserer Wetterstation in Vossenack fielen nur 4,2 l/qm Niederschlag, davon 3,2 l/qm als Tau und 1 l/qm als Nebelnässe. Wirklichen Regen gab es nicht. Mit einer Durchschnittstemperatur von 7,5 Grad war er auch um 3 Grad zu warm, in den Niederungen war er fast 2 Grad zu warm. Insgesamt gab es in Vossenack nur 8 Tage mit einer Höchsttemperatur von unter 10 Grad. Die Sonne machte Überstunden, verbreitet rekordverdächtige 120 bis 140 Sonnenstunden.

Bilder aus dem November: ***KLICK***

Dezember

Der Dezember begann hingegen deutlich niederschlagsreicher, aber die Milde blieb bis Monatsmitte. Dabei von Winter keine Spur. Es stellte sich eine langanhaltende Westwetterlage ein mit immer wieder Durchzug von Regengebieten oder teils kräftigen Schauern. Teils gab es auch heftige Graupelgewitter, wie am 5. und am 6., davon direkt acht Stück an der Zahl. Die erste zarte dünne Schneedecke gab es am Morgen des 5., aber nur magere 2 cm nach einem solchen Wintergewitter. Die Temperaturen hielten sich in Vossenack immer zwischen 4 und 10 Grad, in den Niederungen 8 bis 13 Grad.

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Trockene Momente waren diesmal im Dezember absolute Rarität. Nur an drei Tagen blieb es vollkommen trocken.

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Am 16. erreichte uns das Tief "Joachim". Es vertiefte sich zu einem Orkantief und dabei ging der Luftdruck so richtig in die Knie mit 967,9 hPa. Aber vom schweren Sturm blieben wir verschont, wobei der Süden Deutschlands vom Sturm mehr betroffen war (bis zu 183 km/h auf der Zufgspitze). Nach Abzug des Tiefs "Joachim" folgte dann zwei Tage Winterwetter mit einigen Schneeschauern bzw. Schneefällen. Die Schneedecke erreichte am Morgen des 20. bis zu 18 cm in Vossenack und bis zu 35 cm in Mützenich. 

Wetterrückblick 2011 von Andy Holz Teil 4

Aber kurz vor Weihnachten erreichte uns das Weihnachtstauwetter. Die Strömung drehte auf West zurück und blieb dann bis zum Jahresende erhalten. So machte sich der Winter absolut rar. Das Niederschlagsdefizit vom November wurde klar aufgehoben. In Vossenack fielen 219,8 l/qm Niederschlag, das fast ein Viertel des Jahresniederschlags 2011 ausmachte. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 3,5 Grad war der Dezember der elfte zu warme Monat 2011 und das gleich 3 Grad zu viel. In den Niederungen betrug das Monatsmittel rund 5,5 bis 6 Grad, also eher schon März. So kamen oft schon die ersten Frühblüher durch, wie Krokusse und Schneeglöckchen. Auch die Tulpen sind vielerorts schon draußen. 


Jahresgrafiken kann ich leider nicht präsentieren, weil der Rechner Mitte 2011 einen Crash hatte.

Die Jahresmitteltemperatur lag in Vossenack bei 9,6 Grad, das laut DWD einer der wärmsten Jahre überhaupt bedeutet. Es liegt so im Bereich von Platz 5 in den letzten 120 Jahren. Nur der Sommer fiel insgesamt leicht unterkühlt aus und auch recht nass. Insgesamt gab es zwei Tropentage, eine Tropennacht und nur 16 Sommertage. 46 Frosttage und 11 Eistage sind auch relativ wenig für ein Eifelort auf mittlerer Höhenlage.

Die höchste Temperatur wurde am 28.06. gemessen mit 31,9 Grad, die niedrigste Temperatur mit -11,7 Grad am 01.02.

901,6 l/qm Niederschlag fielen an der Wetterstation in Vossenack, das etwa 91 Prozent des Normalwertes entspricht. Besonders der Dezember hat mit seiner Rekordniederschlagsmenge von 219,8 l/qm am meisten beigetragen. Der Frühling und der Herbst waren sehr trocken, teils extrem trocken (November mit 4,2 l/qm). Also absolutes Kontrastprogramm.

Der höchste Luftdruck wurde am 23.03. gemessen mit 1039,1 hPa, der niedrigste Luftdruck am 16.12. unter Tief "Joachim" mit nur 967,9 hPa. 

Die Sonne schien auf 2,4 m Höhe fast 1400 Stunden lang, aber weil der Sensor von Bäumen und Hecken stark abgeschattet wurde, ist die Sonnenscheindauer deutlich höher gewesen. Es sind durchaus um die 1800 Sonnenstunden gewesen und das ist sehr sonnenscheinreich. Laut DWD war 2011 das drittsonnigste Jahr überhaupt. 

Der stärkste Wind wurde am 13.12. gemessen mit 74,0 km/h (8 Bft.).

Das Jahr 2012 begann schon direkt mit einem Wärmerekord.

Also auf ein spannendes und ereignisreiches Jahr 2012!!!

Euer Andy


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