Indian Summer und extrem milder Novemberstart mit Inversion in der Rureifel und im Hohen Venn (23.10. bis 11.11.2011)
Hey zusammen, nun der zweite Bilderbericht des Herbstes 2011.
Der Oktober endete viel zu sonnig, wobei besonders die zweite Oktoberhälfte deutlich zu trocken wurde. Schuld sind langanhaltende Omegawetterlagen mit einem Hoch über der Ostsee. Der Juli 2006 oder der Sommer 2003 sind ähnliche Beispiele von langanhaltenen Omegawetterlagen.
Das erste Bild enstand am 23. Oktober in Monschau direkt an der Rur bei sonnigem und mildem Wetter mit Temperaturen im Bereich von 11 bis 14 Grad.
Ende Oktober machte ich ein paar Aufnahmen am Franziskus-Gymnasium Vossenack und am Rursee, um ein paar Stimmungen des Indian Summers zu präsentieren. Die Blätter färbten sich dabei extrem und das bei goldenem Oktoberwetter von bis zu 21 Grad in den Niederungen der Region.
Am Ehrenfriedhof Vossenack
Blick auf Vossenack vom Franziskus-Gymnasium aus
Blick auf den Rursee
Der Wald von meinem zuhause aus und an Allerheiligen bei goldenem Novemberwetter
Nach Allerheiligen wurde es etwas durchwachsender, aber mit einer Vorderseite eines Tiefs wurde es extrem mild. Teilweise wurden Temperaturen von 22 bis 23 Grad gemessen Richtung Rhein und Rur. Selbst in Vossenack gab es am 5. November mit einem Höchstwert von 18,9 Grad einen November-Temperaturrekord. Auch das Tagestemperaturmittel von 14,9 Grad in Vossenack am 3. November war sehr beachtlich und somit 0,7 Grad wärmer als der Monatsdurchschnitt des Julis 2011.
Darauf folgte eine kurze Phase mit Hochnebel, ehe sich das Hoch über der Ostsee regenerierte. Am 10. November stellte sich eine Inversionswetterlage ein. Dabei wurden im Hochnebel entlang der Rur nur 5 bis 8 Grad erreicht, während in Vossenack schon fast 16 Grad erreicht wurden. In Simmerath, Kalterherberg und am Baraque Michel wurden 18 Grad erreicht, in Elsenborn rekordverdächtige 18,6 Grad.
Die Inversionsgrenze lag zwischen Hürtgenwald-Großhau/-Bergstein und der Gemeinde Kreuzau und dabei hielt ich diese fest.
Der Blick ins nichts vom Fernsehturm Großhau aus, normalerweise sieht man Düren, Jülicher- und Kölner Bucht
Der Blick auf Obermaubach/Mausauel von Bergstein aus
Ich ging dann auf den 401 m hohen Burgberg mit dem 17 m hohen Krawuttschketurm (Aussichtsturm) und hatte eine herrliche Sicht auf die Inversionsgrenze. Anstatt Nebel sieht man normalerweise Nideggen
Die Burg Nideggen mit Nebel immer wieder überströmt
Blick auf Obermaubach/Stausee Obermaubach vom Krawuttschketurm aus
Diese Inversionsschicht erreichte am späten Abend das Hohe Venn.
Am nächsten Tag (11. November) sah ich morgens auf das Satellitenbild und konnte an der Nordwestseite des Hohen Venns eine klare Lücke in der Hochnebelsuppe erkennen. Ich holte Dietmar Hames und René Pelzer morgens ab und fuhren über Kalterherberg/Sourbrodt/Botragne in Richtung Jalhay.
Während es auf der Botragne dichten Nebel mit Sichtweiten von unter 100 Metern gab, wurde es dann an der Nordwestseite des hohen Venns plötzlich klar.
Den Sonnenaufgang konnte ich bei Jalhay festhalten
Im Hintergrund sieht man das Nebelmeer über dem Hohen Venn
Wir fuhren dann richtung Goé und an der Nähe der Gileppe-Talsperre. Es gab schöne Bodennebelstimmungen bei kalten Temperaturen von bis zu -3 Grad.
Im Hintergrund sieht man den Wasserturm der Gileppe-Talsperre
In der Sonne ist der Frost schnell schön verflüssigt
Die nächsten Bilder sprechen für sich, einfach die herrliche spätherbstliche Morgenstimmung genießen
Schöner Bodennebel im Tal
Im Hintergrund immer noch das Nebelmeer im Hohen Venn
Reste eines Laubbaumstamms
Die Kraniche setzten seine Reise in den Süden an
Anschließend habe ich noch ein paar Aufnahmen an der Gileppe-Talsperre gemacht, hierzu auch ein paar Informationen zur Talsperre: ***KLICK***
Blick von der Staumauer aus
Der Löwe, das Wahrzeichen der Staumauer
Blick in Richtung Osten (ins Hohe Venn) auf die Hochnebelschicht
Die Staumauer
Die Schleuse
Anschließend fuhren wir langsam zurück ins Hohe Venn
Es wurde kühler, rauher und deutlich windiger am Standort.
Ein paar Kühe konnte ich auch festhalten
Zum Schluss ging es ins Hohe Venn am Baraque Michel
Nach den 18 Grad am Vortag blieben so gerade noch 3 Grad, Hochnebel und ein kalter Südostwind übrig.
Auf der Stelle des Hohen Venns gab es Ende April einen schweren Vennbrand, aber man kann erkennen, das sich die Natur dort wieder ganz gut erholt hat.
Die Stege in diesem Bereich (gegenüber des Resturants Baraque Michel) sind teilweise nicht begehbar, da diese vom Brand schwer beschädigt wurden.
Man konnte nur wenige hundert Meter rein gehen, ehe Schluss war.
Zum guten Schluss habe ich noch eine Temperaturgerafik von Vossenack vorbereitet und man sieht, wie mild es in den letzten drei Wochen für diese Jahreszeit war. Es ging 12 mal über 15 Grad, nur an zwei Tagen war bei 7 Grad Schluss. Dort gab es Nebel und Hochnebel, der sich jweils nur ein Tag halten konnte.
Der sonnige und milde Spätherbst geht noch in den kommenden Tagen weiter, vielleicht kommen noch ein paar Bildchen hinzu.
Hoffe, euch haben die Bilder bisher gefallen.
L.G. Andy