Gewitter und Chasing 2009
Wie auf der Startseite versprochen, gibt es nun eine Zusammenfassung von einigen Gewittern aus dem Jahre 2009.
Die Bildqualität ist nicht besonders, weil die Bilder mit einer Kompaktkamera gemacht worden sind und beim Chasing vom 9. Juni sogar mit dem Handy. Also nicht wundern.
Los ging es am 25. Mai mit dem ersten richtigen Sommertag in der Region. Über Belgien und Nordostfrankreich entwickelte sich ein kräftiges Gewittertief. Im frühen Nachmittagsverlauf erreichte eine Superzelle die Nordeifel, die bis 3 cm Hagel und bei Heimbach eine Wallcloud produzierte. An der Vossenacker Wetterstation gab es auch kräftigen Platzregen und kleinen Hagel, wenn auch nur kurz (16,2 l/qm). Nach 26,1 Grad vor dem Gewitter, waren es nach dem Gewitter nur noch 14,7 Grad an der Vossenacker Wetterstation.
Diese Aufnahme stammte von diesem Tag und wurde in Jülich gemacht. Dort war es eher drückend schwül, mittags fast 32 Grad und es fielen nur wenige Tropfen Regen. Somit blieb Jülich von dem Gewitter verschont.
Skala von 0 bis 5: Am Standort sehr harmlos, also 0
Am 9. Juni gab es die nächste recht interessante Gewitterlage. Hochreichend labile Luft erreichte die Region und durch die kräftige Junisonne entstanden ansehnliche Quellwolken und produzierten Gewitterschauer.
Diese Aufnahme entstand bei Geich in Richtung Osten
Thomas Wamberg und ich fuhren da auch raus und machten ein Chasing bei Pulheim im Bergheimer Land.
Eine gewittrige Schauerzelle in Richtung Köln
Tiefe Absenkung und das geht schon in Richtung Wallcloudverdacht. Sehr viel Dynamik fand an diesem Tag statt.
Nach einstündigem warten bzw. plaudern, zog eine nächste gewittrige Schauerfront vom Kreis Düren zum Standort bei Pulheim.
In diesem Schauer fuhren wir auch rein (Core-Punching) mit ordentlichem Platzregen und kleinem Hagel (ca. 10 l/qm). Danach beendeten Tommy und ich das Chasing.
Zum Chasingbericht von Thomas Wamberg: HIER
Skala von 0 bis 5: Schön dynamisch, aber harmlos. Macht ne 1.
Am 14. Juni entwickelte sich eine Gewitterfront über der südlichen Eifel. Von der Wetterstation aus konnte man schöne Cummulonimben in Richtung Süden erkennen.
Zum Spottingbericht von René Pelzer: HIER
Skala von 0 bis 5: Einfach 0
Am 26. Juni gab es in der Region einen sehr warmen und vor allem schwülen Tag. Dabei entwickelten sich vermehrt Gewitter. Diesmal fuhren René Pelzer und ich durch Hürtgenwald und Düren.
Cummulonimbus Richtung Nordosten von Birgel aus
Dabei fuhren wir dann zum Fernsehturm Großhau und beobachteten eine Gewitterfront in Richtung Westen
Dabei entwickelten sich immer wieder neue Schauer und Gewitter
In südöstlicher Richtung bildete sich eine Cummuluswolke
sie wuchs
...wuchs
...wuchs
...wuchs
...und wuchs nach 20 Minuten zu einer Gewitterwolke und erstes Donnergrollen wurde wahrnehmbar
Den Niederschlagskern erkennte man, wobei der Regenguss über Bergstein herunter kam
Dann ging es nach Vossenack und inzwischen zog das Gewitter in Richtung Heimbach und brachte dort 25 l/qm Niederschlag
Hier noch der Eisschirm von meiner Wetterstation aus
Zum Bericht von René Pelzer: HIER
Skala von 0 bis 5: Nett anzusehen, aber harmlos. Ist ne 1.
Am 2. Juli wurde es mit 28 (Vossenack) bis 33 Grad (Drove) hochsommerlich warm. Aber zum Nachmittag und Abend wurde es schwüler und von Osten näherte sich ein Gewitter, dass aber den Standpunkt nicht erreichte.
Aufgenommen an der Vossenacker Wetterstation
Cummulonimbus im Abendlicht von der Wetterstation aus in Richtung Süden.
Nur ein Tag später (3.Juli) näherte sich in der schwülen Luft eine Kaltfront. Vormittags wurden noch 26 (Vossenack) bis 32 Grad (Drove) erreicht. Dann ging es "Rappzapp" und dicke Quellwolken schossen um Vossenack in die Höhe.
Diese Gewitterzelle brachte 20 l/qm Niederschlag und Hagel um Monschau
...es brodelt, brodelt
...und brodelt. Vossenack (Standpunkt) wurde nicht von Gewittern erfasst. Von Nideggen über der Drover heide und östlich ging es ordentlich zur Sache mit heftigen Platzregen und Hagel. Am späten Nachmittag gab es in Düsseldorf und Essen schwere Unwetter mit 60 l/qm Niederschlag und viel Hagel.
Zum Bericht von Thomas Wamberg: HIER
Skala von 0 bis 5: Standpunkt nicht erfasst, daher 0
Der 21. Juli geht mir und vielen Chasern aus der Region besonders in Erinnerung.
Dabei erreichte uns eine Konvergenzzone die Region. Im Zusammenhang von trockener Heißluft waren da die Zutaten für Bildung besonders heftiger Gewitter gegeben.
Am späten Nachmittag erreichte eine Starkgewitterlinie die Niederlande und das nördliche Belgien. Diese Linie zog von West nach Ost und unter der Linie scherte eine Gewitterzelle aus und zog von Nordwest nach Südost.
Dies machen nur Superzellen und wir (Tommy, René, Kate und ich) fuhren raus und erreichten Puffendorf/Gereonsweiler im Kreis Heinsberg. In Blickrichtung Nordwesten/Westen sahen wir eine ausgeprägte Wallcloud.
Wallcloud
In dieser Zelle war extrem viel Dynamik drinne und es entwickelte sich eine Mesozyklone, die eine eigene Rotation aufweist.
...einfach der Hammer
Diese Gewitterart ist der König unter den Gewittern. Heftige Platzregen, Großhagel und Downbursts bis 200 km/h sind die große Gefahren bei solchen Superzellen. Auch die Tornadogefahr ist bei dieser Gewitterart erheblich höher als bei normalen Gewittern.
Sie zog knapp nördlich von uns vorbei von Heinsberg über Geilenkirchen und Linnich nach Titz. In Titz gab es sogar den Tornadoverdacht.
Aber es war noch nicht genug und am späten Abend erreichte uns eine Rollcloud von Westen her. Der Standpunkt bei dieser Beobachtung war bei Wegberg.
...sie bewegte sich wie eine Walze
Böen von 70 bis 80 km/h traten bei deren Passage auf (gemessen mit einem Handwindmesser)
...die Rollcloud ist abgezogen
Und das war immer noch nicht genug, da sich in restlicher Warmluft besonders an der Eifel neue Gewitter bildeten und Richtung Düren/Euskirchen und Köln zogen. Dabei genossen wir ein regelrechtes Blitzfeuerwerk und zum guten Schluss überquerte uns bei Zülpich eine Shelf Cloud. Bilder sind davon in Renés und Tommys bericht zu finden.
Zu dem Bericht von René Pelzer und Thomas Wamberg: HIER
Etwa 9 Stunden volles Chasingprogramm
Skala von 0 bis 5: Volle Palette von Shelf Cloud über Rollcloud bis zur Superzelle. Voller Erfolg, deswegen eine 5.
Am 7. August gab es in schwülwarmer Luft wieder Gewitter und zum späten Abend in der Region überall. René, Tommy und ich fuhren nach Malmedy und konnten eine schwache Mesozyklone beobachten. Ist aber keinesfalls zu vergleichen zu der Mesozyklone vom 21. Juli.
Dabei gab es besonders in Langerwehe, Eschweiler und Jülich schwere Regengüsse. Dort fielen verbreitet 50 bis 70 l/qm Niederschlag, mit 73 l/qm in Jülich an der Spitze. Von Düren bis in die Eifel fielen meist 10 bis 25 l/qm Niederschlag.
Zum Bericht von Thomas Wamberg: HIER
Skala von 0 bis 5: Unspektakulär, 0.
Am 20. August gab es nach starker Hitze (33 bis 37 Grad in der Region) die letzten Gewitter der Chasingsaision. Tommy, Denny, Kate und ich fuhren an den Niederrhein und erwarteten eine Front. Aber insgesamt war das aber erfolgslos.
Zum Bericht von Thomas Wamberg: HIER
Zum Bericht von René Pelzer: HIER
Begleitet durch das Gewitterjahr 2009 wurde ich von Thomas Wamberg, René Pelzer, Denny Gorjup und Kate Schmolinga
Gewitterzusammenfassungen aus den Jahren 2005-2008 werden bald folgen.
L.G. Andy