Wetterrückblick Juni 2007
Viele Gewitter im warmen Juni
Die vergangenen 12 Monate seit der Fußballweltmeisterschaft waren auch im Dürener Land die wärmsten seit min. 300 Jahren.
Eine Entwicklung die in den allgemeinen Klimatrend der letzten 25 Jahre passt und „weit außerhalb der normalen Schwankungen“ liegt.
Auch der erste Sommermonat hat zu dieser Entwicklung beigetragen, denn er war wie alle seine Vorgänger zu warm. In Düren wurden 17,9 Grad und in Nörvenich 18,5 Grad als Mittelwert festgehalten und damit war der Juni 2 Grad wärmer als das 30-jährige Mittel.
Die Rekorde der wärmsten Junimonate waren aber in den vergangenen 30 Tagen nie gefährdet: 2003 mit 20,1 Grad in Nörvenich und 1976 mit 19,0 Grad.
Auch wenn die Summe aller Temperaturen im Dürener Höhengebiet (z.B. in Vossenack und Schmidt auf 450 m Höhe) mit 16,6 Grad noch kühler war, so wird dennoch die Abweichung auch dort bestätigt.
Das es nicht noch wärmer wurde, lag an den zahlreichen Tiefdruckgebieten und Gewittern. Am Monatsanfang war die Atmosphäre regelrecht aufgeheizt und die Schwüle z.T. unerträglich.
Es fehlten aber die großen Hitzespitzen der vergangenen Sommermonate, was die absoluten Maxima aus dem Kreis Düren belegen: 28,8 Grad in Heimbach, 30,3 Grad in Nideggen, 30,6 Grad in Düren und Nörvenich, 31,4 Grad in Vettweiß und Hergarten, sowie 32,4 Grad in Drove.
Zum Vergleich mit anderen Junimonaten dient folgendes Datum: am 27. Juni 1947 wurden in Düren bereits 37 Grad gemessen.
Die Zahl der Sommertage (8 in Düren und 4 in Schmidt) war allerdings im vergangenen Monat etwas überdurchschnittlich.
Negativ beeinflusst durch die häufigen Wolkendecken wurden auch die Sonnenstundenzahlen. Nur 81 % der üblichen Sonnenstrahlen waren kein Aushängeschild für diesen ersten Sommermonat. 197 Stunden wurden an der Station Kreuzau-Drove festgehalten, 178 Stunden in Nörvenich, 174 Stunden in Düren, 168 Stunden in Zülpich, 165 Stunden in Jülich und Heimbach, sowie 162 Stunden in Vossenack. Eine Heuernte oder eine verfrühte Getreideernte waren allein aus diesem Blickwinkel nicht möglich.
Extrem schwüle Luft in Verbindung mit extremen Gewittern in der zweiten Monatshälfte ist uns aber wohl am ehesten in Erinnerung geblieben. Die Niederschlagszahlen geben eine Auskunft über die Mengen, die wir über uns niederprasseln lassen mussten. Dabei gab es kaum Unterschiede zwischen Höhengebieten und der Bördenfläche.
Die Monatssummen lagen je nach Gewitterzug zwischen 70 l und 100 l/qm, dies sind z.T. 110-130% des Normalwertes.
Unwetterartige Gewitter machten im Juni einen Bogen um den Kreis Düren. Die enormen Quellwolken produzierten in den Nachbarkreisen örtlich schwere Hagelschauer (Bad Münstereifel 30 cm hoch lagen die bis zu 4 cm dicken Körner).
Extreme Niederschlagsmengen gab es z.B. am 10. Juni an der Oleftalsperre mit 58 l/qm oder in Stolberg mit 72 l/qm.
Dagegen betrugen die höchsten Gewittermengen im Kreis Düren 21 l/qm in Vettweiß und 22,3 l/qm in Drove.
Die trockenste Region des Kreises war überraschend der Raum Düren mit einer Monatssumme von nur 46 l/qm (Hoven 48 l und Nörvenich 54 l). Diese Werte entsprachen nur 75-85 % des Normalwertes. Dennoch gab es am 14. Juni über dem Golfclubgelände im Dürener Westen eine heftige Hagelschauer mit Sturmböen bis 67 km/h und einem kräftigen Regenguss (5 l in 10 Minuten).
Wie intensiv die Tiefdrucktätigkeit zum Monatsende war, beweist auch der niedrigste Juni-Luftdruck seit min. 25 Jahren. Am 26. Juni wurde an mehreren Stationen 994 hPa gemessen. Leider wird diese negative Drucktätigkeit auf dem Nordatlantik am Wochenende nur kurz unterbrochen. Aber für Sommertage über 25 Grad reicht es nicht.
In der Zeit vom 6. bis 12. Juli muss nach der Siebenschläferregel der Luftdruck über 1020 hPa im Schnitt liegen, ansonsten drohen durchwachsene Sommerferien mit seltenem Badewetter und Hitze im August zum Schulstart.