Wetterrückblick Februar 2007
Extrem milder, schneearmer Februar 2007
In unserer Klimastatistik wird dieser letzte Wintermonat als sehr mild und extrem schneearm eingeordnet werden, wie der ganze Winter. Seit Beginn der Messungen im Jahre 1930 in Düren nimmt unter den warmen Februarmonaten den Platz 8 ein. Immer noch führt im Kreis Düren unangefochten der außerordentlich warme Februar 1990 mit einer Mitteltemperatur von 8,5 Grad (gemessen an der Landwirtschaftsschule Düren).
In diesem Jahr waren es 6,9 Grad in Nörvenich, 6,6 Grad in Düren-Hoven, 6,3 Grad in Jülich, sowie 4,4 Grad auf den Voreifelbergen in der Ortschaft Schmidt. Überall betrug die Abweichung vom 30-jährigen Mittel enorme +3,0 bis 3,5 Grad. Es war damit der sechste zu warme Monat in Folge, aber auch gleichzeitig das wärmste Halbjahr (September bis Februar) seit Beginn der Messungen in Westeuropa 1829.
Winterliche Tage mit anhaltendem Dauerfrost traten noch nicht einmal in den höchsten Lagen der Eifel auf, ansonsten gab es in den Niederungen nur vorübergehenden Nachtfrost und an zwei Tagen etwas Schneefall. Von Wintersportbedingungen konnte also nicht die Rede sein. In der Schneehöhenstatistik der schneeärmsten Winter liegt nicht nur Monschau-Höfen mit diesem Februar (nur 4 cm als Maximum) auf Platz 6 seit dem Zweiten Weltkrieg:
im Feb. 1966 und 1959 fiel keine Februar-Schneedecke; 1975 u. 1977 nur 1 cm und 1971 nur 3 cm.
Desto erstaunlicher die Tatsache, dass es in den Niederungen am 7.Februar z.T. etwas mehr Schneedecke gab als dort oben; so z.B. in Jülich 6 cm oder in Zülpich ebenfalls 4 cm.
Die niedrigsten Temperaturen dieses Wintermonats passen nicht in die Jahreszeit, könnten also auch in einem April erreicht worden sein. Hier die 3 höchsten Nachtminima und die 3 niedrigsten:
-3,3 Grad in Hambach, -3,4 Grad in Nörvenich, -3,8 Grad in Jülich
-6,9 Grad in Hergarten, -6,4 Grad in Vossenack, -5,7 Grad in Vlatten
Am Boden wurde im Dürener Rurtal ein Tiefstwert von –9 Grad über Schneefläche gemessen. Hier gab es sogar 14 Bodenfrostnächte.
Viel spektakulärer für einen Februar waren die vorfrühlingshaften Höchstwerte ausgerechnet am Karnevalsdienstag:
17,5 Grad mit Eifelföhn in Aachen, 17,0 Grad am Untermaubacher Südhang, 15,5 Grad in Düren, Inden und Nörvenich, sowie 15 Grad in Jülich, Drove, Vettweiß, Heimbach und Hergarten. Der absolute Februarrekord seit 1845 wurde übrigens in Düren mit 20,6 Grad im Feb. 1990 erzielt.
Die häufigen Regenlagen aus Süd oder Südwest verhinderten allerdings im letzten Wintermonat eine hohe Sonnenstundensumme. Meist wurden nur 80-90% des Mittels erreicht:
Drove 77 Stunden, Zülpich 75, Düren und Heimbach 68, Langerwehe 59, Aachen und Nörvenich 54 Stunden, sowie Jülich nur 50 Stunden.
Blühende Frühlingsblumen, zurückkehrende Zugvögel und erste Pollenattacken zeigen an, dass wir mit der Vegetation nach der ersten Märzwoche gut 3-4 Wochen zu früh dran sind. Sogar erste Gewitter wurden zwischen Roetgen und Aachen am Abend des 28.2. beobachtet.
In allen Teilen der Nordeifel und des Aachener Landes war der Februar 2007 im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten zu feucht. Dabei lag die Gesamtniederschlagsmenge bei deutlichem Nord-Süd Gefälle in den Niederungen zwischen 40 und 75 l/qm:
Jülich 74 l, Untermaubach und Hambach 70 l, Schwammenauel 67 l, Hergarten 64 l, Heimbach 62 l, Vlatten 54 l, Drove 52 l, Düren und Nörvenich 49 l, Düren-Hoven 47 l, Vettweiß 41 l und nur 37 l/qm in Zülpich.
Oberhalb von 350 m Seehöhe wurden im Stau der Wolken über der Eifel deutlich höhere Summen aufaddiert: Vossenack 97 l, Schmidt Windpark 92 l und an der Urfttalsperre 83 l/qm.
Trotz der andauernden Wärmeschübe aus Südwesten, die auch die ganze nächste Woche noch anhalten sollen, warne ich vor zu frühem Reifenwechsel. Die zweite Märzhälfte zeigt häufig heftige, kurze Kaltluftzufuhr (mit Raureifbildung) bis Ostern.
Mal sehen ob das nach diesem warmen Winter auch noch zutrifft.
Für den Sonntag (bis zu 18 Grad bei wolkenlosem Himmel) und die ganze nächste Woche sind jedenfalls warmes, frühlingshaftes Wetter vorhergesagt. Da werden nicht nur die Erdkröten unterwegs sein, sondern auch massenweise Blütenpollen oder Fahrradfahrer und Motorräder, die ihre erste Frühlingstour wagen. Auch der erste Rasenschnitt ist viel früher fällig als in den letzten Jahren.