Wetterrückblick April 2006
Trockener und sonnenscheinarmer April
Der zweite Frühlingsmonat April erreichte bei den Temperaturen in den
Niederungen des Kreises Düren meist eine leicht positive Abweichung vom
Mittelwert (Düren mit 9,1 Grad, Abweichung +0,2 Grad). In der Nordeifel rund um
Monschau war die Abweichung mit -0,3 Grad im negativen Bereich. Unser
subjektiver Eindruck war insgesamt aber negativ. Schuld daran dürften die
häufigen Westwindwetterlagen gewesen sein, denn sie vermiesten uns auch die
Sonnenscheinbilanz: Kalterherberg 112 Stunden, Vossenack 135 Stunden,
Langerwehe 139 Stunden, Zülpich 144 Stunden (93%), Düren 149 Stunden und
Nörvenich 153 Stunden (94%).
Von außerordentlicher Kälte konnte man allerdings im April nicht mehr sprechen.
Die Schwalben kamen sogar sehr früh in unsere Region zurück. In Südteil des
Kreises Düren wurden die ersten Ankömmlinge am 4. und 5. April mit Erstaunen
begrüßt.
Nach langer Reise mussten nur wenige dieser Tiere Frostnächte und nur noch
seltene Schneeschauer ertragen. Bis zum 14. April stiegen die Höchstwerte in
der Nordeifel jedoch noch nicht über 10 Grad. Während in Hochtälern noch 9
Frostnächte die Heizungskosten in die Höhe trieben, waren es zwischen Zülpich
und Jülich nur 3. Im Rurtal vor Düren (Dr. Overhues-Allee) wurden an der
Kachelmannstation der Stadtwerke immerhin noch 12 Bodenfrostnächte festgehalten
(Tiefstwert am Erdboden –7,1 Grad am 6.).
Um den 11. April und zum Monatsende gab es typisches Aprilwetter mit einem
kurzen Winterintermezzo bis ins Flachland. Graupel- und Schneeschauer
hinterließen noch einmal einen letzten nicht mehr gewollten Kältegruß. Die
kälteste Station im Monat April war Hürtgenwald-Brandenberg mit –3,5 Grad am 6.
April.
Erst am 21. April war die lange Durststrecke ohne Wärme zu Ende. Rund um Düren
und Vettweiß wurden erstmals 20 Grad von den Wetterstationen abgelesen. Seit
dem 31. Oktober hatten wir darauf gewartet.
Diese warme Witterungsperiode der zweiten Monatshälfte sorgte für erste
Höhenflüge der Temperaturen. Von Schmidt (21 Grad) bis zum Staubecken
Obermaubach (24 Grad) konnten frühsommerliche Werte auf der Haut gespürt werden
und erste zarte Bräune war auf den Bleichgesichtern der Eifel zu erkennen.
Endlich konnte man die Heizungen ausschalten und die Wärme ins Haus lassen. Nur
an Südhängen des Rur-- und Kalltales wurden auch schon 25 Grad im Schatten
erreicht (Untermaubach 26,5 Grad).
Der Abschied vom April wurde traditionell mit der Mainacht von unseren
Junggesellen gefeiert. In diesem Jahr waren dabei Winterjacken, Handschuhe und
Mützen unbedingt notwendig, denn es gab bei klarem Himmel Bodenfrost bis in die
Niederungen. Seit 1976 habe ich in der Statistik keine so kalte Mainacht (0,2
Grad Lufttemperatur in Zülpich und -2 Grad Bodenfrost in Düren) entdecken
können.
Viele Wolken und viele Regentage haben den schlechten Eindruck des April
verursacht. Nur regional gab es kräftige Gewitterschauer, wie z.B. zwischen
Aachen und Jülich. In Aachen fielen am 25. 15 l/qm in einer halben Stunde,
innerhalb von 60 Minuten waren es 25-30 l/qm mit den üblichen Folgen der
Überschwemmungen. Auch rund um Jülich brachten die Gewitter fast 34 l/qm. Der
Nordeifelraum blieb verschont von den Unwettern. Im vergangenen Jahr war ja der
Ort Drove so stark betroffen.
Die Regenmengen waren insgesamt meist zu niedrig bis auf die Gewitterregionen.
Die trockenste Raum war Zülpich und Disternich mit 33 l/qm (72%) sowie die
Schwammenauel mit 43 l/qm (82% des Mittels).
Die Spanne reichte ansonsten im Eifelvorland von trockenen 44 l/qm in
Brandenberg, 46 l in Obermaubach, 48 l in Drove, 50 l in Nörvenich und
Düren-Hoven, 54 l in Untermaubach, 56 l in Heimbach, 64 l in Düren und Schmidt,
73 l in Vossenack sowie enormen 75 l in Jülich (167 %).
Inzwischen holt die Natur in großen Schritten und mit viel Wärme die
Entwicklung der Pflanzen nach. Die ersten 10 Maitage machen jedenfalls Hoffnung
auf mehr Wärme und ein versöhnliches Ende eines nicht immer gelungen Frühlings.
Da auch der Freitag 12. Mai (Eisheilige Pankratius) recht warm sein wird
(22-26°), glaube ich das wir die übliche Kälteperiode der Eisheiligen schon
Ende April erlebt haben.