Wetterrückblick Juni 2021
Drittwärmster Juni seit 1881
Hinter den beiden Junimonaten der Jahre 2019 und 2003 erlebten wir 2021 den drittwärmsten Sommerauftakt seit Beobachtungsbeginn. Viel Sonnenschein und ein sehr heißes zweites Monatsdrittel waren die Hauptursache.
Die Mitteltemperaturen erreichten positive Abweichungen von +2,0 bis +2,5 Grad gegenüber den Langzeitwerten (1991-2020). Im Raum Nörvenich konnte ich ein Mittel von 19,4° (Düren 19,0°) errechnen, 2019 waren es 19,8° und 2003 sogar 19,9°. Oberhalb von 500 m Höhe erreichte Vossenack und der „Wilde Weg“ auf dem Kermeter im vergangenen Monat ebenfalls sehr warme 17,4° im Mittel.
Nach leichten Bodenfrösten noch am 1. Juni im oberen Rurtal wurde es immer wärmer und auch zunehmend schwüler. Tropisch warme Nächte in der zweiten Monatshälfte und eine Hitzewelle vom 14. bis 20. Juni steigerten das Monatsmittel ganz beachtlich. Die Spitzenwerte der Temperaturen, die durchweg im zweiten Monatsdrittel am 17. Juni abgelesen wurden, waren fast so hoch wie am 18. Juni 2002.
Hier einige Höchstwerte von den Stationen im Kreis: Vossenack 31.1°, Brandenberg 31.8°, Schmidt-Harscheid 32.1°, Heimbach 32.2°, Kermeter 32.7°, Linnich-Gevenich 32.9°, Forschungszentrum Jülich und Hergarten 33.0°, Düren 33.6°, Drove, Vlatten und Nörvenich 34.2°, sowie Vettweiß mit 35.0 Grad. Fast unerträglich war es in der Kernstadt Düren mit Werten bis 36 Grad und großer Schwüle.
Neben drei bis vier Hitzetagen über 30 Grad wurden in den Niederungen erstaunliche 11 bis 16 Sommertage erreicht, in den Lagen oberhalb von 500 m waren es acht bis zehn Tage über 25°. Im Juni 2019 waren es sogar 18 Sommertage in Jülich.
Die Hochdruckgebiete hatten im Juni oft nur wenige Tage Bestand und wurden anschließend von tropischen Regengüssen einiger Gewittertiefs abgelöst. Regional fielen die Gewittergüsse unwetterartig aus und es kam zu Überflutungen oder sogar Hangrutschungen, wie z.B. auf der Zufahrt nach Heimbach. In einigen Ortschaften des Kreises Düren fiel mehr als die doppelte Monatsmenge und es gab neue Tagesrekorde. Die Niederschlagsdefizite der letzten Monate konnten halbwegs ausgeglichen werden. Die höchsten Tagesmengen (meist vom 29. Juni) über 30 l/qm fielen oft in nur wenigen Stunden, hier sind einige Summen aufgeführt: Heimbach-Hasenfeld 33 l/qm, Heimbach 48 l, Schmidt-Harscheid 49 l, Vossenack 51 l und sogar 55 l/qm in Hürtgenwald-Brandenberg. An der Station Schmidt wurde der absolute Tagesrekord für den Monat Juni übrigens am 11.6.1905 gemessen mit unglaublichen 116 l/qm.
Die Monatssummen des Niederschlags waren in den von Gewittern am stärksten betroffenen Ortschaften am höchsten. Folgende Summen wurden mir bisher von den Wetterstationen aus der Rur-Eifel und Voreifel gemeldet:
Heimbach 145 l/qm, Brandenberg 136 l, Vossenack 134 l, Schmidt 122 l, Tagebau Garzweiler 110 l, Hasenfeld 103 l, Drove 101 l, Froitzheim 99 l, Weisweiler, Vettweiß und auf dem Kermeter 92 l, Vlatten 91, Heimbach-Düttling 90 l, Linnich-Gevenich 89 l, Hergarten 85 l, Inden 84 l, Düren 82 l, Vettweiß Soller 79 l, Jülich Kläranlage 73 l, Nörvenich 70 l und in Düren-Hoven 67 l/qm.
Ganz anders als im Mai machte die Sonne im Juni viele Überstunden, wobei die Eifelregion in NRW ganz vorne lag. Die Sonnenschein-Summen lagen 25-40 % über den Langzeitwerten, hier einige Werte zu ihrer Information: Tallage Heimbach und Hasenfeld 198 Stunden, Vettweiß 231, Nörvenich 232, Drove 234 und im Rurtal bei Düren 237 Stunden.