Wetterrückblick August 2020
Hitzewelle, Sommersturm und Starkregen
Nach den eher durchschnittlichen Monaten Juni und Juli wurde der August außergewöhnlich heiß, aber auch sehr vielfältig im Erscheinungsbild. Hitzerekorde in der ersten Monatshälfte, örtlich kräftige Gewittergüsse und dennoch verschärfte sich die Trockenheit. In den ersten drei Wochen war es hochsommerlich, ja fast unerträglich in den Stadtgebieten und eine Hitzewelle mit 8 Tagen über 32 Grad in Folge überrollte das Kreisgebiet.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 21,1° in Düren, 21,3° in Nörvenich, Drove und Vettweiß sowie 19,6° in Heimbach und Vossenack, war der letzte Sommermonat gut drei Grad zu warm. Rund um Düren war der August 2003 unwesentliche 0,1° bis 0,3° Grad wärmer, dagegen wurde in den Höhenlagen der Rureifel der wärmste August seit mindestens 1937 festgestellt (Nideggen-Schmidt-Harscheid bisher 2003 mit 20,2° jetzt 20,3°). Unter Hochdruckeinfluss mit Mittelmeerluft wurden sehr viele Sommertage (ST ab 25°) und Hitzetage (HT ab 30°) registriert. In den höheren Lagen wurden sogar neue Rekordwerte bei den Sommertagen gemessen:
- Nideggen-Schmidt 10 Hitzetage und 16 Sommertage (2003 dagegen 9 HT und 13 ST),
- Düren 11 Hitzetage und 18 Sommertage (2003 waren es 11 HT und 17 ST),
- Nörvenich 13 Hitzetage und 20 Sommertage (2003 waren es 12 HT und 17 ST),
Die höchsten Temperaturen des Monats wurden am 8. August gemessen, hier einige Spitzenwerte aus dem Kreisgebiet: Düren und Vettweiß 36.8°; Kermeter Wilder Pfad 35.5°; Kreuzau-Drove 36.4°; Nörvenich 36.2°; Aldenhoven 36.0°; Heimbach 35.8°; Nideggen-Schmidt 34.9° und in Vossenack 34.1°. Die hohen Temperaturen belasteten die noch aus den Vorjahren geschädigte Natur erneut. Zum Ende der Hitzewelle und gleichzeitig zum Beginn des Schuljahres mit Maskenpflicht wurde es unerträglich schwül. Als Folge gab es mehrere Tropennächte über 20°, besonders im Dürener Land. In Nörvenich erreichte der Tiefstwert in der Nacht vom 20. zum 21.8. extreme 23.2° (Drove 21.6° und im Rurtal bei Düren 20,7°).
Erst am 23.8. stellte sich die Wetterlage um, die Temperaturen wurden angenehmer und die Nachtwerte sanken deutlich.
Nach einem sehr trockenen Juli wurde der August überdurchschnittlich nass, die Wasserbilanz blieb aber negativ. An der Station Vettweiß fielen nur 47 l/qm aber die Verdunstung erreichte durch die Hitze 136 l/qm. Die trockensten Orte im Kreis Düren waren Hürtgenwald-Brandenberg mit 38 l/qm, Jülich Kläranlage mit 36 l/qm und Düren-Niederzier mit 39 l/qm.
Hier zum Vergleich einige Regensummen die örtlich 200% des Mittelwertes erreichten:
Düren-Hoven 40 l/qm, Vossenack 44 l, Schmidt-Harscheid und Vettweiß 47 l, Drove 52 l, Obermaubach 58 l, Nörvenich 61 l, Heimbach 72 l, Hergarten 76 l, Vlatten 7 l, Kraftwerk Schwammenauel 78 l, Düren 84 l, Kermeter 87 l und in Heimbach-Hasenfeld sogar 93 l/qm.
Nur örtlich entluden sich einzelne starke Gewitter, die punktuell 25-40 l/qm schafften, so z.B. in Düren am 11. August mit 39,7 l/qm innerhalb weniger Stunden.
Beim Sonnenschein gab es keine großen Auffälligkeiten bei 210 (Düren) bis 234 Sonnen-Stunden (Drove).
Dagegen überraschte ein erstes Sturmtief „Kirsten“ am 26.8. mit Böen der Stärke 8-10 sogar in den Niederungen (Nörvenich Spitzenreiter mit 90 km/h).