Wetterrückblick Mai 2020
Rekordsonnig und extrem trocken
Die klaren, kalten Nächte und die ständigen nördlichen Winde senkten das Temperaturmittel im letzten Frühlingsmonat Mai erstmals seit Nov. 2019 wieder unter den langjährigen Durchschnittswert, besonders in den Tallagen. Nörvenich erreichte 13.4°, Düren 13.1° (-0,3°), Vossenack und Schmidt-Harscheid 12.1°, Heimbach 11,8° und auf dem Kermeter 11.7°. Besonders die Eisheiligen machten ihrem Namen mit Frösten alle Ehre.
Nach einem Temperatursturz von fast zwanzig Grad am 11. Mai fielen am 12. Mai sogar Schneeschauer in den Hochlagen der Nordeifel. In allen Tallagen des Kreises Düren gab es am 12. Mai noch einmal Luftfrost bis -1 Grad und Bodenfrost bis -4 Grad. Die frühen Kartoffelpflanzen erfroren in ungünstigen Lagen. Die niedrigsten Luft-Temperaturen wurden in Hergarten mit -2,8°, Kermeter -2,2° und in Heimbach -1,9° gemessen. Am Erdboden war es im Kalltal bei Schmidt-Harscheid mit -4,4° am kältesten (im Rurtal bei Düren fror es -4,0° und gab insgesamt 12 Bodenfrostnächte).
Erst nach den Eisheiligen stiegen die Tageshöchstwerte deutlich an und die ersten Sommertage wurden am 21. und 22. Mai beobachtet: Hasenfeld 29.4°, Drove 28.2°, Düren 28.0°, Nörvenich 27.6°, Aldenhoven 27.0°, Heimbach 26.4°, Schmidt 26.1° und Vossenack 24.7°. Der erste Sommertag (am 21.05.) kam in diesem Jahr elf Tage zu spät.
Der Wind spielte bei ständigem Hochdruckwetter kaum eine Rolle, nur am 11.5. meldeten einige Stationen in der Nordeifel beim Durchgang der Kaltfront Böen der Stärke 8.
Beim Sonnenschein setzte der Mai das strahlende Aprilwetter fort, es gab sogar 50-70% mehr Sonnenstunden. Besonders im Rheinland schien die Sonne überdurchschnittlich viel, das zeigen auch folgende Summen und Rekorde aus dem Kreis Düren:
- Raum Drove/Kreuzau 332 Stunden;
- Raum Inden/Langerwehe 331 Stunden;
- Raum Zülpich/Vettweiß 313 Stunden;
- Raum Düren 298 Stunden;
- Raum Nörvenich 294 Stunden (Mairekord 1989 mit 328 Stunden);
- Raum Heimbach-Hasenfeld 275 Stunden.
Die Niederschläge im Mai enttäuschten alle Landwirte genau wie schon im April. Im Kreis Düren kamen verbreitet nur 30-50% der durchschnittlichen Regenmenge zusammen. Sehr anschaulich wird die außergewöhnliche Niederschlagsbilanz durch den Vergleich von Regenmenge und Verdunstung (Austrocknung der Böden):
- Kermeter 15 l/qm Regen und 99 Liter Verdunstung
- Vettweiß 7 l/qm Regen und 112 Liter Verdunstung
Aufgrund der extremen Trockenheit hier einige Summen zum Vergleich:
Vettweiß 7 l/qm, Nörvenich 9 l (Rekord seit Gründung 1962) und Düren ebenfalls 9 l/qm (Rekord seit 1939), Brandenberg 10 l, Vlatten und Heimbach 12 l, Weisweiler 14 l, Kermeter und Hergarten 15 l (Rekord 7 l/qm im Jahr 1919), Drove und Schmidt 16 l, Tagebau Inden und Düttling 18 l, sowie Vossenack 22 l/qm.
Der Frühling 2020 stellte mit seiner Sonnenstundenbilanz von 789 Stunden in Düren alle bisherigen Messungen in den Schatten (Messungen im Raum Düren/Elsdorf seit 1947). Am Beispiel der Station Heimbach-Hergarten (seit 1892) möchte ich ihnen die diesjährige Trockenheit in den drei Frühlingsmonaten veranschaulichen. Hier die fünf trockensten Jahre aus der Statistik:
- 1893 mit 49 l/qm,
- 1921 mit 67 l/qm,
- 1920 mit 68 l/qm,
- 2011 mit 84 l/qm,
- 2020 mit 94 l/qm.