Wetterrückblicke von Karl Josef Linden seit Januar 2006

Wetterrückblick Oktober 2018

Spätsommerlicher Oktober, warm wie ein September

 

Nahtlos reiht sich auch der Oktober in die Serie ungewöhnlich warmer Monate seit April 2018 ein. Die Trockenheit spitzte sich noch einmal zu, bis zum 22. Oktober, erst dann zeigte sich der Herbst etwas nasser, kühler und kurz auch winterlich in den Bergen. Noch am 22.10. herrschte hoher Luftdruck bis 1035 hPa, zum Monatsende (am 30.) brachte das Sturmtief „VAIA“ dann Druckwerte um 986 hPa. Mit den Höhenwinden aus N bis NE flogen vor den kalten Tagen tausende von Kranichen über den Kreis Düren in Richtung Frankreich und Spanien (vor allem am 19., 22. und 28.).

 

Wer hätte gedacht, dass der Oktober die Zahl der Sommertage über 25 Grad noch einmal deutlich erhöhen könnte, so viele Sommertage wurden rund um Aachen gab es laut Statistik im Oktober noch nie. Höhepunkt der sommerlichen Periode mitten im Herbst waren die fünf Tage vom 12. bis 16. Oktober mit Werten über 25 Grad. Zusammen mit dem 6. Oktober waren es sechs Sommertage rund um Düren. Seit Beginn der Beobachtungen lieferte das Jahr 2018 damit die höchste Zahl an Sommertagen: Jülich 92, Düren und Vettweiß 86, Nörvenich 84, Langerwehe 79, Schmidt 59 und auch Vossenack noch 50 Sommertage. Der bisherige Kreisrekord wurde in Elsdorf mit 75 Sommertagen im Jahr 1947 erreicht.

 

Nach kurzem, kühlem Start präsentierte sich der Oktober mehr als golden. Erst im letzten Monatsdrittel ging dem Herbstmonat die Puste aus. Am wärmsten war es am 13. und 15. mit  verbreitet 26-28 Grad in den Niederungen (Düren 28,0°) und 23-25 Grad in den höheren Lagen der Rureifel (Vossenack 24,4°).

 

Die niedrigsten Temperaturen und die ersten Bodenfröste gab es im letzten Monatsdrittel, so z.B. acht Bodenfrostnächte im Dürener Rurtal (-3,7° am 31.).  

 

Die Monatsmitteltemperatur lag an allen Stationen deutlich über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Hier eine kleine Auswahl von Wetterstationen: Nörvenich 12,2° (+1,9°), Vettweiß 11,9° (Abweichung +1,3°), Düren 11,7° (+1,1°), Schmidt 11,4° (+1,4°), Vossenack 10,9° (+0,9°) und in Heimbach 10,7° (+0,8°).

 

Auch der Niederschlag blieb im Oktober wie in den Vormonaten deutlich zu gering, sogar neue Rekordstände des Rheinpegels wurden am 22. Oktober  gemessen. Im Kreisgebiet Düren fielen örtlich nur 30 bis 50% des langjährigen Niederschlages, damit dauert die Trockenheit inzwischen schon seit Februar an. Der Oktober 2018 war hinter 1995 und 2007 einer der trockensten in NRW seit 30 Jahren. Hier einige Summen aus der Rureifel und dem Dürener Land (Abweichung in der Klammer):

Nörvenich und Vettweiß 23 l (48%), Kreuzau-Bergheim 25 l, Drove 29 l, Düren 30 l (68%), Heimbach 30 l, Tagebau Hambach und Inden 30 l, Vossenack und Linnich 32 l, Vlatten 33 l, Schmidt 34 l (55%), Brandenberg und Hergarten 37 l (62%) und auf dem Kermeter „Wilder Weg“ 45 l/qm.      

 

Am 30. Oktober lenkte Sturmtief „VAIA“ einen Schwall polarer Luft in den Eifelraum. Kurzzeitig gab es in den Nachmittagsstunden eine1-2 cm Schneedecke oberhalb von 400-500 m Seehöhe. Am gleichen Abend wehte ein stürmischer Wind mit Böen bis 76 km/h. An der Aachener Deponie in Alsdorf-Warden wurden sogar 96 km/h notiert.

 

Bis zum 23.10. blieb der Oktober extrem sonnig, danach aber teils komplett trüb bis neblig. Dennoch gab es eine deutlich überdurchschnittliche Sonnenscheindauer. Hier einige Ortschaften mit Sonnenscheinmessung: Langerwehe168 Stunden, Drove 162, Vettweiß 158, Düren 156, Windpark Schmidt 152 Stunden, Nörvenich 148, Kreuzau-Bergheim 136 Stunden und in Heimbach bedingt durch die Tallage nur 117 Stunden.     

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