Wetterrückblicke von Karl Josef Linden seit Januar 2006

Wetterrückblick Dezember 2016

Extreme Trockenheit zum Jahresende

 

„Zu mild, schneearm, sehr sonnig und extrem trocken“, so könnte man in Kurzform den letzten Monat des Jahres 2016 charakterisieren.

Bei genauerer Betrachtung der Monatsmitteltemperaturen zeigen die Stationen Düren (4,2°) und Nideggen-Schmidt (4,2°) positive Abweichungen von 1,5 bis 2,1 Grad.

Hier weitere Ergebnisse der Durchschnittstemperaturen:

- Zülpich 3.9°, Vossenack 3.8° und im Rurtal rund um Heimbach 3.3°.

Auf den Eifelbergen war die Abweichung vom Mittelwert (1981-2000) deutlich größer als in den Niederungen der Bördenlandschaft, sicherlich eine Folge der vielen Fröste und der häufigen Nebelbänke.

Die höchsten Temperaturen des Monats schaffte ein leichter Eifelföhn am 9. und 10. Dezember, so z.B. 15.3° in Heimbach-Hasenfeld, 15,6° in Kreuzau-Drove, 15,8° in Düren und 16,2° in Kreuzau-Winden.

Die niedrigsten Werte der Lufttemperatur wurden am zweiten Advent (3./4. Dez.) sowie zum Jahresende (30./31.) ohne Schneedecke über gereiften Böden gemessen. Hier einige sehr kalte Orte:

-8,0° in Nörvenich, -8,3° in Düren aber nur -4,1° in Vossenack. Am Erdboden war es im Rurtal unweit von Düren sogar -12,3° kalt. Die Zahl der Frosttage entsprach im Dezember den Langzeitwerten und schwankte zwischen 10 Tagen in Vossenack und 13 Tage in Heimbach.

Herausragend –vor allem für die Betreiber von Solaranlagen- waren die Sonnenscheinsummen im letzten Monat des Jahres. Rund um Düren gab es z.T. neue Rekorde für den Dezember. Hier einige Ergebnisse die z.T. 200% des Normalwertes erreichen:

Drove 111 Stunden, Zülpich 98, Schmidt 97, Düren 95, Kreuzau-Winden 87 und Heimbach-Hasenfeld 71 Stunden.

Sehr auffallend waren die Luftdruckwerte des Monats. Der monatliche Durchschnittswert von 1030,4 hPa in Schmidt sucht in den letzten 30 Jahren seinesgleichen. Am 27. und 28. Dezember wurden zwischen Trier, Aachen und Köln die höchsten Luftdruckwerte seit Beginn der Beobachtungen im Rheinland notiert:

 

Aachen-Orsbach

1046,4

hPa

Nideggen-Schmidt

1047,3

hPa

Nörvenich

1046,3

hPa

 

Auch beim Niederschlag gab es neue Rekordwerte durch die extreme Trockenheit im Dezember. Atlantische Tiefs hatten gegen die kräftigen Hochs kaum eine Chance. Sturmböen blieben eine Rarität, stattdessen verzauberten starke Rauhreifablagerungen die Täler. Im Vergleich zu den Langzeitwerten fielen verbreitet nur 10-20 % der üblichen Summen. Nur rund um Vossenack, Brandenberg und Linnich-Gevenich fielen 20-23 l/qm (Wilder Pfad im Kermeter 17 l/qm). Besonders geringe Niederschlagssummen des Monats:

Kreuzau-Winden 8,8 l/qm, Düren Rurtal 9,3 l/qm, Vettweiß 11 l/qm, Vlatten, Heimbach und Hoven 12 l/qm, sowie Hasenfeld, Nörvenich und Drove 14 l/qm.

In Düren wird seit 1933 Niederschlag gemessen, noch trockener als in diesem Jahr (9 l) waren die Dezember 1971 mit 8 l/qm und 1975 mit 5 l/qm. Auch im Dezember 1963 fielen zwischen Nörvenich und Jülich nur 7 bis 8 /qm. Zwischen Aachen und Köln fiel im bisher kältesten Dezember (seit Beginn der Beobachtungen) 1890 sogar nur 1 l/qm, trockene Dezember gab es also immer mal, wenn auch nur selten. Der Dezember 1890 war in Düren enorme 8° kälter als in diesem Jahr. Damals war Schnee, Frost und gefrorene Seen noch ein Gesprächsthema, im Dezember 2016 konnten die Kinder davon nur träumen.

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