Wetterrückblick Juni 2012
Kühler Sommerstart in einen launischen Juni
Auch die ersten beiden Sommerferienwochen fallen ins Wasser Der erste Sommermonat war 2012 für uns alle enttäuschend, nur die Landwirte hatten Spaß am Wachstum. Trotz warmer Tage zum Monatsende konnte der kühle und wechselhafte Start nicht ausgeglichen werden. Es gab ein ständiges Schaukelwetter zwischen trockenen und nassen Tagen mit Schauern und Gewittern. Der Grund für den unterkühlten Juniauftakt war eine im Sommer nur seltene Anomalie des Jetstreams (Südverschiebung des Starkwindbandes in der Höhe).
Als Folge gab es am 5. Juni Sommerschnee im Schwarzwald und Bodenfröste in den Hocheifelmulden des Rurtals bei Kalterherberg. In allen Höhenlagen betrug die negative Abweichung der Mitteltemperatur 0,5 bis 1,0 Grad (Vossenack Mittel 13,8 Grad und Düren Rurtal 15,9 Grad). Zwei bis drei Sommertage rund um Düren, das war gegenüber dem Normalwert von acht Sommertagen kümmerlich. Am 28. Juni strömte schwülheiße Luft aus Frankreich in den Eifelraum und trieb sogar in Vossenack die Temperatur auf 27,9 Grad. In den Niederungen erreichten die Thermometer kurz vor dem Halbfinale gegen Italien Werte von 33,4 Grad in Linnich-Gevenich, 33,1 Grad in Düren, 32,3 Grad in Niederzier und 32,4 in Nörvenich. Ein überhitzter Tag den man in jeder Hinsicht schnell vergessen sollte. Passend zu den Temperaturen blieben auch die Sonnenscheinsummen im Keller stecken.
Es wurden verbreitet nur 20-30 % des Normalwertes registriert. Seit 1991 machte die Sonne sich zum Sommerauftakt nicht mehr so rar: Heimbach Tallage 109 Stunden, Zülpich nur 128 Stunden, Düren 152 Stunden, Kreuzau-Winden 144 Stunden, Jülich 140 Stunden und Drove 171 Stunden. Der sonnenscheinärmste Juni bleibt der Juni 1988 mit 104 Stunden in Nörvenich. Schauen wir noch auf den Niederschlag des Monats.
Ab der Monatsmitte häuften sich die Gewitterlagen, so dass die Mengen unterschiedlich verteilt blieben was man an folgenden Summen erkennen kann: Vettweiß 49 l, Vlatten 57 l, Düren und Winden 64 l, Hoven 65 l, Hambach 66 l, Soller 68 l, Obermaubach und Drove 73 l, Jülich Forschungszentrum 79 l, Linnich-Gevenich 80 l, Hergarten und Brandenberg 83 l, Schwammenauel 96 l und Vossenack 118 l/qm. Die maximale Regensumme in einem Gewitter fiel am 29. mit 38 l/qm im Raum Zülpich und Sievernich.
Besonders das Unwetter vom 21. Juni hinterließ im Nordkreis an der Grenze zu Düren einen negativen Eindruck. Trotz geringer Regenmengen kam es bei der Gewitterfront zu orkanartigen Windböen bis 90 km/h (gemessen in Füssenich, Hambach und Jülich. Gartenmöbel flogen z.B. in Vlatten und Füssenich durch die Luft und große Äste wurden abgeknickt. Bis Mitte Juli ist kein beständiges Sommerwetter in Sicht, hoffen wir also auf den Hochsommer. Badewetter wird in der ersten Ferienhälfte die Ausnahme bleiben. Erst am 22. Juli sollen die Sommerwerte wieder 25 Grad erreichen.
Nach der Siebenschläfer Regel muss der Luftdruck im Zeitraum vom 6. bis 11. Juli über 1020 hPa liegen, damit der Sommer anhaltende Hochdruckgebiete mit Sommerhitze bilden kann. Leider betrug der Druck in diesem Jahr nur 1012 hPa. Damit bleibt nur die Hoffnung auf einen guten Hochsommer und die große Wende Ende Juli Anfang August, wie im Sommer 1997.