Wetterrückblick April 2011
Zweitwärmster April hinter 2007 seit min. 300 Jahren
Trockenster Frühlingsstart seit 1921
Auch der zweite Frühlingsmonat April setzte die wochenlange Trockenheit seit Mitte Februar fort. Sehr sonnig, viel zu warm und extrem trocken.
Das klassische, unbeständige Aprilwetter fehlte ganz. Schon am 2.4. gab es örtlich den frühesten Sommertag (Nörvenich 25°) seit 1968. In der Karwoche und an den Ostertagen wurden dann die höchsten Temperaturen gemessen (Ostern 24.4.). Die anhaltende Trockenheit ließ zum Monatsende den Blütenstaub (meist Rapspollen) zu einem dichten Teppich auf Böden, Dächern und Autos anwachsen. Viele Pollenallergiker hatten massive Probleme.
In den Eifelwäldern brachen kleine Feuer aus und im Hohen Venn gab es Ostermontag den schlimmsten Brand seit min. 60 Jahren.
Kleine Gewitter und Regenschauer waren selten und somit wurde schon am 1. Mai der niedrigste Frühjahrs-Rheinpegel seit 100 Jahren notiert.
Ohne Bewässerung wird die Landwirtschaft bis Mitte Mai nicht zurechtkommen. Dafür ist bereits die erste Heuernte in der Trocknungsphase. Große Niederschläge sind bis Mitte Mai nicht in Sicht, dafür dürfte das kommende Maiwochenende wieder extrem warm werden (über 25° am Muttertag).
Schauen wir uns einige Wetterparameter mal genauer an.
Die Sonnenscheindauer lag im Kreis Düren gut 50% über den langjährigen Mittelwerten: Vossenack 192 Stunden, Heimbach Tallage 198, Zülpich 240, Nörvenich 243, Kreuzau-Drove 250 und Düren 256 Sonnenstunden. Nur der April 2007 war noch deutlich sonniger (örtlich über 300 Stunden).
Die Mitteltemperatur war in den höheren Lagen hinter 2007 die zweithöchste der letzten 300 Jahre. An der höchsten Stelle des Hohen Venn betrug die Abweichung vom 30-jährigen Mittel sogar +5,4 Grad. Im Südkreis zwischen Drove und Zülpich wurden die Mitteltemperaturen von 2007 noch übertroffen. Hier betrug die positive Abweichung meist 4 Grad.
Warmluft aus dem Südwesten ließ die Thermometer von Karfreitag bis Ostern auf sommerliche Werte steigen. Einige Bäder öffneten bereits und die sommerlichen Klamotten wurden aus dem Keller geholt. Mit 29,1 Grad in Gürzenich, 28,3 Grad in Vettweiß und Drove sowie 23,4 Grad in Vossenack wurden die Höchstwerte gemessen. Immerhin reichte es schon für 4-9 Sommertage im Flachland (im April 2007 sogar 10).
Fast 14 Tage Vorsprung hat die Natur inzwischen herausgeholt und daher blühten im April alle Erdbeer-, Kirsch- und Apfelbäume ohne Frosteinwirkung.
Beständige Hochdruckwetterlagen dominierten den April und kalte Aprilschauer waren selten. Am 12.4. zog eine solche Kaltfront mit Graupelschauern und Schneeflocken in höchsten Lagen von Norden kommend über das Dürener Höhengebiet. Es wurden sogar Sturmböen beobachtet und am 15.4. folgte eine einzige Frostnacht im Kreisgebiet, eine Rarität (im oberen Rurtal 5 Frostnächte). Viele Orte hatten keinerlei Schadfrost im April.
Nennenswerter Regen viel - wie schon im März - nur an 4 - 5 Tagen. Die Mengen waren nur ein kurzer Hoffnungstropfen für die Landwirte. Von Linnich bis Zülpich fielen im Schnitt nur 30-50% des langjährigen Regenwertes. Verbreitet lagen die Summen bei 20-30 l/qm.
Hier geringsten Mengen des Kreises: Düren, Düren-Hoven und Nörvenich 18 l, Obermaubach 20 l, Vettweiß 21 l, Vlatten und Gürzenich 22 l, sowie in Drove 24 l/qm.
In diesem Zusammenhang seit noch einmal an die vergleichbare Trockenheit vom April 2007 erinnert mit nur 0-2 l/qm.
In der Zusammenfassung von März und April gibt es nur die Jahre 1976 und 1921 mit denen man die momentane Trockenheit vergleichen kann. Es folgten damals schlimme Dürremonate.