Wetterrückblick März 2011
Große Trockenheit und viel Sonnenschein im März
Verbreitet sonnigster März seit 1933
Der erste Frühlingsmonat März hinterließ bei uns allen einen positiven Eindruck:
„Sonnig, zu warm und sehr trocken.“
Sogar über die Karnevalstage konnte man nicht meckern. Diesmal war alles nach Wunsch, Schnee zu Weihnachten und herrlicher Sonnenschein an den Karnevalstagen. Das haben wir auch schon umgekehrt kennen gelernt.
Es war kein gewöhnlicher März. Schauen wir uns die Besonderheiten mal genauer an. Die Temperaturen jedenfalls waren nicht rekordverdächtig. Im Schnitt lag das Monatsmittel um 0,7 bis 1,3 Grad zu hoch. Und so sah die Differenz der Mitteltemperaturen zwischen Jülich mit 6,8 Grad (+0,8 Grad) und Vossenack mit 5,2 Grad (+1,3 Grad) aus.
Auch die Höchstwerte des Monats, meist am 15.3. gemessen, waren mit 20,4 Grad nicht nur im Raum Heimbach-Vlatten sehr angenehm, aber doch keine Spitzenwerte (anders am 30.03.1998 in Düren mit 25,8 Grad).
Die kältesten Nächte des Monats wurden zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag gemessen, eine Folge der anhaltenden Hochdruckwetterlage zu Karneval.
Der Frost war in den Tallagen der Rur z.T. schärfer als in den Höhenorten: -6,3 Grad in Heimbach, -5,7 Grad in Kreuzau-Drove, -4,7 Grad in Vossenack und nur -2,7 Grad im Raum Jülich (Niederzier -1,8°).
Die Zahl der Frostnächte wurde gegen über dem Langzeitwert nur leicht übertroffen (Düren 13, Vossenack 12 und Niederzier-Hambach 9).
Häufige, ruhige Hochdruckwetterlagen mit sehr trockener Festlandsluft waren die Ursache für die hohe Anzahl der Sonnenstunden und die waren wirklich rekordverdächtig. Unsere Solaranlagen wurden regelrecht verwöhnt mit Sonnenstrahlen, hier einige Beispiele:
Düren 205 Stunden, Jülich und Zülpich 197, Drove 190, Nörvenich 179, Vossenack 156 und Heimbach 152 Stunden.
Überall war es der sonnigste März seit 1933 (damals 219 Stunden in Aachen). Nur im Raum Nörvenich wurde 1976 mit 208 Stunden und auch in Jülich 2003 mit 202 Stunden ein höherer Märzwert gezählt.
Auffallend bei den Jahren mit viel Märzsonne ist die Tatsache, dass oft heiße Sommer folgten, wie z.B. 1976 und 2003. Im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten des Sonnenscheins betrug die positive Abweichung im März 150-170 %.
Düren gehörte im vergangenen Monat zu den 10 sonnigsten Orten in Deutschland und der Abstand zum Spitzenreiter „Mücheln in Sachsen-Anhalt“ betrug nur 27 Stunden. An 15 Tagen schien die Sonne von den Eifelkuppen bis Linnich mehr als 10 Stunden lang, einfach grandios.
Viel Sonnenschein gepaart mit großer Trockenheit hatte eine ungewöhnliche Waldbrandgefahr schon im März zur Folge.
In weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen fielen im März nur 10-20% des durchschnittlichen Regens. Eine Schneedecke wurde nicht mehr beobachtet bis in größte Höhen.
Die trockensten Orte zwischen Rureifel und Titz waren Niederzier mit 8 l/qm, Zülpich 9 l und Vlatten/Hergarten 10 l/qm. Auch die anderen Ortschaften lagen nur knapp darüber (höchster Wert 17 l/qm in Vossenack, Nörvenich und Brandenberg). So trocken war zuletzt der März 1993 und die Märzmonate der Jahre 1928 und 1929.
Für die Windradbetreiber herrschte im März beständige Flaute. Nur wenige Tage erreichten die März-Normalform. Windstärke 8 wurde nur am 10. und 31. März in höchsten Lagen und auf den Aachener Höhen erzielt.
In den letzten Märztagen kehrten auch die ersten Schwalben (extrem früh) in unsere Region zurück.
Auch Anfang April war beim Wetter alles Realität und kein Scherz. Mit über 25 Grad im Raum Zülpich wurde der früheste Sommertag seit 1968 beobachtet.
Da kann man gespannt sein, wie das weitergeht in diesem Jahr. Bis zum 10. April war auch der zweite Frühlingsmonat extrem trocken, sehr sonnig und gut drei Grad zu warm.
Am Dienstag (12.4.) zeigt der April nur kurz sein wirkliches Gesicht. Regenschauer und ein Temperatursturz auf 5 - 9 Grad bringen nur den Landwirten kurzzeitig Freude. Sogar Graupelschauer oder Schneeflocken sind morgen Abend in höchsten Lagen möglich.