Wetterrückblick Oktober 2010
Oktoberwetter hatte zwei Wettergesichter
November zuerst warm, jetzt stürmisch
Neben einigen bereits ungemütlichen und frühwinterlichen Tagen zeigte sich der Oktober in diesem Jahr für die fortgeschrittene Jahreszeit auch lange sehr freundlich.
Schauen wir uns die Mitteltemperaturen des Monats genauer an (Vossenack 8,3 Grad, Düren 9,9 Grad und Kreuzau-Winden 10,8 Grad). In allen Höhenlagen war das Mittel um anderthalb Grad zu kalt, doch werden darin die extrem warmen ersten 10 Tage (sogar 4 Grad zu warm) und das warme Monatsende untergebuttert.
Schuld am zu kühlen Gesamtwert ist die polare Kaltluft die nach dem 12. Oktober ins Dürener Land floss. Infolgedessen wurde am Morgen des 14. verbreitet der erste Luftfrost in den der Eifel vorgelagerten Tälern notiert (Heimbach – 0,1 Grad, Kreuzau-Drove –1,2 Grad). Dieser Luftfrost kam im Vergleich zu den langjährigen Werten gut 19 Tage zu früh.
In den höher gelegenen Tälern wurde schon am 11. und 12. der erste Luftfrost gemessen. Die Nachtfröste dauerten bis zum 26. des Monats an, dann begann der in diesem Jahr stark ausgeprägte „Allerheiligensommer“ (Andauer bis zum 5.November).
Der bisher kälteste Morgen für die Frühaufsteher musste am Dienstag dem 26. ertragen werden. Hier die beiden kältesten Luftfröste in 2 m Höhe in Orten mit Wetterstation: Düren –2,1 Grad, Hergarten –-1,0 Grad. Am Erdboden gab es im Rurtal vor Düren bereits acht Frostnächte (bis – 5,9 Grad am 26.).
In den Ortschaften oder Städten des Dürener Flachlandes waren die Fröste noch ohne Auswirkungen auf die Balkonpflanzen. Geranien gab es auch am 7.11. noch auf den Fensterbänken zu sehen.
In den Lagen oberhalb von 400-500 m fiel am 17. nur in höchsten Lagen, am 20. aber abends verbreitet Schnee. Zwischen Kalterherberg und dem Hohen Venn bei Botrange bildete sich die erste dünne Schneedecke des aufziehenden Winters.
In den ersten 10 Oktobertagen stieg das Thermometer allerdings noch sieben mal über 20 Grad rund um Düren. Der eindeutig wärmste Tag war dabei der 3. Oktober, der Tag der Deutschen Einheit. Auf der Deponie Aachen bei Alsdorf-Warden an der Dürener Kreisgrenze wurden durch Föhneffekte noch einmal 25,3 Grad erreicht. Den letzten Sommertag über 25° gab es zuletzt im Oktober 2001 (Düren 26,9 Grad).
Weitere Höchstwerte: Drove 24,8 Grad, Düren-Hoven 24,3 Grad, Kreuzau-Winden und Düren 24,1 Grad, Roetgen 22,1 Grad und Vettweiß 23,7 Grad.
Ein deutliches Plus in den Wettermesswerten war bei der Sonnenscheindauer festzustellen. Selbst einige Tage mit Nebel (vom 13.-15.) konnten der positiven Bilanz (+10 bis +20%) nichts anhaben. In Langerwehe waren es 148 Stunden, in Düren 144, in Vettweiß 139, in Nörvenich 124, in Heimbach 109 und in Vossenack 89 Sonnenstunden.
Für die Windradbetreiber war der Monat Oktober 2010 kein überdurchschnittlicher Herbstmonat, denn Sturmböen und die dazugehörigen Sturmtiefs waren eine Seltenheit. Eine gute Gelegenheit allerdings für die Kraniche bei Hochdruckwetter und östlichen Winden schon frühzeitig in diesem Herbst die Reise in die Winterquartiere anzutreten.
Für die Landwirte steht im Oktober die Zuckerrüben- und Maisernte sowie die Wintersaat auf dem Arbeitszettel. Die Witterung war für alle recht günstig, vor allem gab es wenig Regen. Zum siebten Mal in Folge war der Oktober verbreitet zu trocken.
Weniger als 40 l/qm fielen in Düren (38), Winden (37), Drove (36), Heimbach-Vlatten (34), Vettweiß (33) und Zülpich (30). Auf den Höhenzügen der Rureifel fielen folgende Mengen: Vossenack 69 l/qm, Hürtgenwald-Brandenberg 65 l und in Schmidt 47 l/qm.
Am 16. Oktober fielen örtlich 20-25 l/qm in 24 Stunden, das war der höchste Tageswert des Monats .
Nach mildem Start ist der November inzwischen sehr nass und stürmisch geworden. Am 11.11. mussten sich die Narren warm anziehen. Starker Regen und Sturmböen von 72 – 83 km/h verdarben manch einem die Lust am Feiern. Sogar Martinsumzüge wurden bei Windstärke 8-9 noch durchgeführt.
Am zweiten Novemberwochenende wird es bei Regen wieder bis 16 Grad warm.