Wetterrückblick September 2010
Kühlem September folgt sonniger Oktoberstart
Sicherlich hatten sie sich - genau wie ich – im September einen tollen Nachschlag an Spätsommertagen gewünscht, daraus wurde leider nichts. Der lang ersehnte Altweibersommer hatte keine Beständigkeit und enttäuschte uns in Punkto Wärme und Sonnenschein. Kühle und wolkenreiche Luftmassen dagegen breiteten sich immer wieder hartnäckig aus. Die Tradition der Tiefdruckserien im August setzte sich also fort und prägte mit wechselhaftem Wetter den September.
Der Mittelwert aller Tages- und Nachttemperaturen blieb in allen Höhenlagen etwa 0,5 bis 1,0 Grad unter dem langjährigen Schnitt. Sehr eindrucksvoll ist die Bedeutung für sie mit folgender Platzierung nachzuvollziehen (nur 78. Platz der wärmsten September seit 1895). In den höchsten Lagen der Rur- oder Venneifel wurde eine Mitteltemperatur von 10,5 bis 10,8 Grad gemessen (Vossenack bereits 11,6 Grad), in Hürtgenwald-Brandenberg und Heimbach 12,4 Grad, in Kreuzau-Drove und Düren 13,5 Grad und im Raum Nörvenich 13,7 Grad.
Die wärmsten Tage des Monats - um den kalendarischen Herbstanfang (22. und 23.) - steuerten mit zwei Sommertagen und Maxima bis 27,2 Grad (Drove) nur wenig zur Steigerung des Monatsmittels bei (Maximum in Vossenack auch noch 22,2 Grad).
Schon am Monatsanfang wurden aus den hochgelegenen Eifeltälern der Rur, der Kall und der Olef erste Bodenfröste gemeldet. Bei nur ein Grad Lufttemperatur sanken die Bodenminima im oberen Rurtal auf – 2,5 Grad. Rund ums Venn wurde bereits in 6 Nächten Bodenfrostgrade notiert. Die niedrigste Lufttemperatur erreichte im Rurtal bei Düren 3,4 Grad und in Gürzenich 2,6 Grad (am Boden im Rurtal nur noch 0,4 Grad).
Trotz der hohen Zahl an regenträchtigen Tiefs blieben die Sturmtage selten (Windstärke 8 nur am 6. und 14. in den höchsten Lagen des Nationalparks). Am Rande des Tagebaus Hambach wurde am 15.9. eine heftige Böe von 83 km/h gemessen, sicherlich mehr eine Folge des Tagebaus.
Nur ein heftiges Gewitter tobte sich im gesamten Kreisgebiet aus Donnerstagabend 23.9.) Insgesamt wurden dabei im 20 km - Umfeld von Düren 62 Bodenblitze gezählt (meist nördlich und westlich von Aachen). Düren selber war nicht betroffen aber westlich, nordwestlich und nordöstlich von Düren sowie im Südkreis gab es duzende Einschläge.
Trotz der vielen Wolken erreichte die Sonnenscheindauer im Kreisgebiet noch 90 - 110 % des Mittelwertes, so etwa 160 Stunden in Drove und Düren, 157 in Aldenhoven, 153 in Nörvenich, 146 im Raum Zülpich, 137 in Jülich, 104 in der Tallage von Heimbach und nur 90 Stunden in Vossenack.
Die meist kühle und trockene Luft aus nördlichen Breiten unterdrückte die sonst ansteigende Nebelneigung im ersten Herbstmonat.
Die Westwindzone war – wie schon im August – ungewöhnlich stark ausgeprägt, so dass die blockierenden Wetterlagen örtlich anhaltenden Regen brachten. Dabei wurde Ostdeutschland viel stärker von Unwettern und Überflutungen getroffen als das Rheinland. In Dürener Land zwischen Hergarten und Titz fiel zu wenig Regen, dagegen ein Überschuss von 10% in den Hochlagen. Hier einige Beispiele zum Vergleich mit ihren privaten Messungen:
Nörvenich 42 l/qm, Zülpich und Heimbach 47 l, Heimbach-Vlatten 50 l, Jülich und Hoven 52 l, Düren und Hambach 56 l, Hergarten, Vossenack und Drove 57 l, Langerwehe 67 l und Vossenack--Brandenberg 73 l/qm.
Der zur Zeit ansteigende Luftdruck verspricht ein starkes Ostseehoch und für die nächsten 10 Tage einen golden Oktober. Nächste Woche sinken aber die Höchsttemperaturen bei Ostwind auf 10 -15 Grad und ab Montag ist bei Nachttemperaturen um 0 Grad mit Bodenfrost bis – 4 Grad zu rechnen (in den hochgelegenen Tälern –2 Grad Lufttemperatur und –5 Grad am Boden).
Zur zeit zeigen die Prognosekarten für die erste Herbstferienwoche strahlenden Sonnenschein bei 12-14 Grad und täglich nächtliche Bodenfröste. Erst nach dem 17. Oktober tauchen wieder Regenzeichen in der zweiten Ferienwoche auf, dann sinken die Höchstwerte bereits auf Allerheiligenniveau mit nur 7 Grad.