Wetterrückblicke von Karl Josef Linden seit Januar 2006

Wetterrückblick August 2010



Mageres Sommerwetter im August ---- Regenrekorde statt Hitzewellen


Der diesjährige Sommer verlief äußerst kontrastreich. Nach einem kühlen Frühjahr dauerte im Juni die Schafskälte ausgesprochen lange und erst zum kalendarischen Sommeranfang begann eine vierwöchige Hitzewelle während der Fußball WM in Südafrika.
Die Sommerhöchstwerte vom 10. Juli wurden im August nicht mehr erreicht, im Gegenteil, unwetterartige Gewitter leiteten Ende Juli bereits eine monsunähnliche extrem nasse Augustphase ein (wie 2006 nach der WM in Deutschland auch).
Sogar Niederschlagsrekorde wurden gemessen, meist lagen die Summen zwischen 140 und 213 l/qm. Es gab aber auch einige wenige sommertaugliche Tage zum Monatsbeginn und um den 20. des Monats. Die Passage von Sturmtief „Erina“ mit Sturmböen und Starkregen - am ersten Schultag nach den Sommerferien - beendete das Regentrauma des letzten Sommermonats. Seither regiert der Altweibersommer mit kurzen Unterbrechungen.


Schauen wir uns die einzelnen Parameter des Wetters mal genauer an in unserem Kreis. Beginnen wir mit dem Verlierer des Monats, dem Regen. Im Vergleich zum langjährigen Mittel fiel die zwei- bis vierfache Menge Wasser auf unsere Böden. Im Raum Zülpich-Füssenich-Froitzheim an der südlichen Kreisgrenze gab es die höchsten Regenmengen, hier eine Übersicht: Niederzier-Hambach 213 l/qm (neuer Monatsrekord), Hürtgenwald-Brandenberg 201 l, Zülpich Stadt 194 (Abweichung 388 %, höchste seit 1900 gemessene Monatsmenge), Kalltalsperre 195 l, Vettweiß-Soller 189 l, Nideggen-Embken und Jülich 187 l (334 %), Vossenack 168 l, Schmidt 161 l, Kreuzau-Drove 164 l, Heimbach und Düren 147 l, Gürzenich 142 l, Düren-Hoven 139 l und Nörvenich 132 l/qm. 
Auch wenn der SW Nordrhein Westfalens von der Sonne begünstigt war, die Sonnenscheinbilanz fiel im Vergleich zum Mittelwert meist um 10 – 20 % zu niedrig aus.


In Heimbach und Zülpich waren es 145 Stunden, in Düren 166, in Nörvenich 170, Drove 178 und in Jülich 187 Stunden.
Für die Statistik ist der wärmste Augusttag (21.) mit 31,6 Grad (gemessen in Vettweiß) fast unbedeutend. Es war der einzige Tag über 30 Grad. 
Sommertage von 25 Grad gab es zwar 7-8 in den Niederungen, doch dass sind gut 4 zuwenig gegenüber den Langzeitwerten (Vossenack 3 Sommertage).


Betrachtet man die Summe aller Tages- und Nachttemperaturen, so errechnet sich eine Mitteltemperatur in Düren von 17,4 Grad, in Jülich 16,8 Grad (Vossenack 15,1 Grad). Im Vergleich zum 30-jährigen Mittelwert war der August damit 0,5 bis 0,8 Grad zu kühl, kein Wunder.
Nach kurzer Unterbrechung geht das warme Spätsommerwetter auch am zweiten Septemberwochenende weiter. Die Höchstwerte erreichen zwischen Düren und Zülpich sogar 25 Grad. Auch nach dem 12.9. geht der „Altweibersommer“ etwas kühler und mit Nebelfeldern in die nächste Runde.

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