Wetterrückblick Mai 2010
Ungemütlicher und kalter Mai 2010
Der vergangene Monat gab sich nicht gerade Mühe ein „Wonnemonat“ zu sein. Er war zu kalt, nass und sehr sonnenscheinarm.
Einem sommerlich warmen Aprilausklang folgten bis zum 19.05. die kältesten Maitage und Eisheiligen seit 1941. Nach der nasskalten Ewigkeit brachte ein Hoch zu Pfingsten endlich die Wetterwende mit Höchstwerten bis 25°. Zum Monatsende aber verschwand dieser Hauch von Sommer wieder und der Mai ging fast aprilhaft zu Ende.
Im gesamten Kreisgebiet lagen die Mitteltemperaturen 2 - 3 Grad unter dem langjährigen Schnitt. Im Stadtgebiet Düren erreichte der Mai nur 10,8 Grad und war damit der kälteste seit 1987. In den Hochlagen von Vossenack bis Schmidt schwankte das Mittel zwischen 8,5 und 9,5 Grad.
Die höchsten Temperaturen lagen im Mai in den Niederungen des Dürener Landes schon oft über 30 Grad. In diesem Jahr wurden die Schwimmbäder bei nur 1-2 Sommertagen und nur 26,3 Grad in Düren erst gar nicht geöffnet (in den Hochlagen erwärmte es nur auf 23 - 24 Grad).
Ein wichtiger Verursacher für diesen Maikälteschock war die andauernde nördliche bis nordwestliche Windrichtung und der dichte Wolkenstau vor der Eifelnordseite. So blieb Sonnenschein bis auf die Pfingsttage eine Mangelware. Ein Minus von 10 – 30 % war zu beklagen, für die Erdbeerernte in der Bördenlandschaft lange Zeit eine Katastrophe. Hier einige Sonnenscheinsummen: Nörvenich 175 Stunden, Kreuzau-Drove 164, Langerwehe 159, Düren 152 (80% des Mittels), Zülpich 145 (77%), Heimbach 121 Stunden und Vossenack nur 116 Stunden.
Die niedrigsten Temperaturen des Monats wurden am Morgen des 5. Mai gemessen, also einige Tage vor den Eisheiligen. Ein letztes Mal wurde verbreitet Luftfrost in höheren Lagen und in Talmulden gemessen: von -0,1 Grad (Rurtal bei Düren) bis –1,4 Grad in Kreuzau-Drove. Bodenfrost von –1 bis – 3 Grad wurde verbreitet gemessen (Düren Stadt –3,5 Grad).
Am 7. Mai gab es im Sauerland sogar noch einmal eine dünne Schneedecke. Bis auf 600 m Seehöhe fiel Schneeregen.
Der Mai glich das Niederschlagsdefizit des April bei uns nur örtlich aus. Anders als im Osten Deutschlands wurden unsere normalen Mairegenmengen nur um 10 - 50 % übertroffen. Hier einige Vergleichswerte für den heimischen Regenmesser (in l/qm):
Zülpich 63 l, Vettweiß 65 l, Drove 78 l, Düren-Hoven 80 l, Nörvenich 81, Heimbach 83 l, Hergarten, Düren und Schmidt 85 l, Vossenack 88 l, Niederzier-Hambach 89 l und Hürtgenwald-Brandenberg 112 l.
Nach einer hitzigen und gewittrigen Woche deutet sich für das kommende Wochenende (13.6. Sonntag 1. Spiel der deutschen Mannschaft) und die Woche danach eine Hochdruckwetterlage an. Keine Hitzewelle (meist 20-25 Grad), dafür aber trocken und viel Sonnenschein. Das wäre ideal für „Public Viewing“ im Kreis Aachen.
Mit freundlichem Gruß
Karl Josef Linden