Wetterrückblick April 2010
Staubtrockener und sonniger Aprilmonat
Unterm Strich präsentierte sich der diesjährige April in der Eifel- und Voreifelregion überaus sonnig und überwiegend auch angenehm warm. Trotz dieser günstigen Bedingungen wurde die Pflanzenentwicklung erheblich gestört. Ursache war die anhaltende Trockenheit bei vorwiegend nördlichen Winden und hohem Luftdruck über Skandinavien.
An den Ostertagen herrschte noch kühles Schauerwetter und am 1.4. (Gründonnerstag) fielen in den Hochlagen kräftige Schneeschauer. Erst am 18. April wurde die 20 Grad Marke im Dürener Land überschritten und in den letzten Monatstagen gab es sogar frühsommerliche Werte. Der erste Sommertag (25.4.) kam sogar 17 Tage vor dem langjährigen Mittelwert. Mit 28,3 Grad wurde in Vettweiß der Höchstwert aus dem Jahr 2007 (29,3 Grad) fast erreicht. Nach wie vor bleibt aber der 21.4.1968 mit glatten 30 Grad im Raum Düren der Spitzenwert für den Monat April.
Zwar fiel der Gesamtmonat um 0,5 Grad zu warm aus, an den extrem warmen April 2009 reichte er aber nicht im Ansatz heran.
Die kältesten Aprilnächte wurden am 22. und 23. April beobachtet. Bei Lufttemperaturen von –3,7 Grad in Gürzenich und – 3,0 Grad in Hürtgenwald-Brandenberg erfroren viele Kirsch- und Birnbaumblüten. Am Erdboden sanken die Werte im Rurtal bis auf – 7,3 Grad.
Der Ruf des eher launischen Aprilmonats wurden in diesem Jahr durch ausgesprochen freundliches Wetter (wie schon 2007) widerlegt. Die kreisweiten Überstunden der Sonne (auch in den Hochlagen) entschädigten uns für einen sonnenscheinarmen Winter.
Hier einige Monatssummen: Tallage Heimbach 166 Stunden, Vossenack 181, Zülpich 217 (+24%), Drove 204, Nörvenich 228, Düren 229 und Langerwehe 233 Stunden.
Gerade in der Hauptwachstumszeit fehlte den Pflanzen in unserer Region der notwenige Regen. Schon das Einsäen der Zuckerrüben verursachte riesige Staubwolken und in den Wäldern herrschte erhöhte Waldbrandgefahr.
Die Narzissenblüte war ein willkommener Farbtupfer rund um Hollerath auf grauen, trockenen Wiesen. So trockene Aprilmonate (verbreitet fielen nur 10-20% des Mittelwertes) gab es in den letzten 120 Jahren nur wenige im Eifel- und Voreifelbereich. Im Raum Zülpich (jetzt 6 l/qm) und Vettweiß (5 l/qm) war es der dritttrockenste April seit 1890: 2007 0 l/qm, 1893 1 l/qm und 2010 mit 6 l/qm.
Hier einige Summen aus dem Kreis Düren: Nideggen-Embken und Nörvenich 5 l, Vettweiß-Soller 6 l, Vlatten und Schmidt 7 l, Heimbach 8 l, Hergarten und Hambach 9 l, Düren 10 l, Heimbach-Düttling und Siersdorf 12 l, Vossenack 13 l und Brandenberg 14 l/qm.
Die zur Zeit herrschende Nordströmung ist nichts anderes als eine klassische Eisheiligensituation. Am Mittwochmorgen (5.5.) gab es verbreitet Luftfröste bis –1 und Bodenfröste bis –3 Grad. Am 6. und 7. gab es kräftige Schneeschauer in der Hocheifel. Bis Mitte Mai kann ich keine sommerlichen Temperaturen auf den Prognosekarten erkennen, allerdings wird es kommende Woche (ab Mittwoch) vor Christi Himmelfahrt trockener und auch etwas wärmer mit 15-19 Grad.
Mit freundlichem Gruß
Karl Josef Linden