Wetterrückblicke von Karl Josef Linden seit Januar 2006

Wetterrückblick Februar 2010


Schneereicher Februar


Auch im letzten Wintermonat lebte die eisige Ostströmung immer wieder auf. Das Streusalz ging langsam aus, es rieselte nicht nur Kamelle am Rosenmontag sondern auch massenweise Schneeflocken und die Eifeltalsperren froren immer weiter zu.
Erst nach Aschermittwoch ließ der Winter die Zügel etwas lockerer, mildere Luft aus dem Südwesten sickerte ein, die Rureifel erhielt kräftige Regenfälle und Tauwetter ließ die Schneemassen innerhalb von 7 Tagen auf den Bergen und im Tal schmelzen. Am 25. Februar endete eine lange Wintersportsaison in Udenbreth und an der Skipiste in Monschau-Höfen.


Leider ist die Frühlingsluft der letzten Februartage (bis zu 14 Grad in Düren am 27.) Anfang März wieder durch neue eisige Ostluft mit Neuschneefällen bis 20 cm in Vossenack ersetzt worden. Schneeglöckchen, Wildkrokusse und die Haselnussblüte sind in den Niederungen aber untrügliche Anzeichen für den bevorstehenden jahreszeitlichen Wechsel. Auch im vergangenen Jahr mussten wir nach einem gleichkalten Winter bis zum 2. April auf Temperaturen von 20 Grad warten, das dauert auch in diesem Jahr.
Der ereignisreiche Februar endete mit einem stürmischen Paukenschlag. Orkan „Xynthia“ ließ den vom Winter arg gebeutelten Eifelwald noch einmal erzittern. Den Windböen von 131 km an der Deponie Aachen, 125 km am Tagebau Hambach und bis zu 104 km im Stadtgebiet Düren konnten viele Bäume nicht standhalten. Einige Stationen meldeten sogar mehr Wind als im Jan. 2007 bei Orkan Kyrill. Die Schäden blieben aber zum Glück im Rahmen des erträglichen.


Schauen wir uns die Abweichung der Monatsmitteltemperaturen vom langjährigen Durchschnitt an, so lässt sich eine nur unspektakuläre Abweichung von –1,0 Grad (Nörvenich) feststellen. Eine Folge der milden Tage nach Karneval.
Die kältesten Nächte des Monats wurden am 10. Februar kurz vor Weiberfastnacht gemessen. Sowohl im Flachland als auch an den Bergstationen sorgten enorme Minusgrade für dickes Eis auf Talsperren und Seen: Düren, Niederzier und Hoven – 7 Grad, Gürzenich, Langerwehe und Nörvenich – 8 Grad, Vossenack, Vettweiß, Drove, Heimbach und Schmidt –11 Grad, Zülpich –13 Grad und im Raum Nideggen-Embken - 15 Grad. 


Der Eindruck eines harten Winters kam vor allem durch die andauernden Schneefälle bis Rosenmontag. Es war übrigens das winterlichste Karnevalstreiben seit 1969.
Die maximale Schneehöhe des Winters konnte am 2. und 3. Februar mit 55 cm in Monschau abgelesen werden. In der Rureifel waren es 48 cm in Vossenack, 24 cm am Stausee bei Heimbach, im Raum Zülpich 17 cm und 10 cm in Nörvenich. 
Sturmtief „Miriam“ verwehte den Schnee auf den Höhenzügen des Kermeters stellenweise bis zu 1 m. 


Fast täglich mussten in der ersten Monatshälfte Massen von Schnee geschaufelt werden. Monschau meldete 25 Schneedeckentage im Februar und Nörvenich immerhin noch 13. So hohe Schneedecken gab es zuletzt im Feb. 1987 (damals 20 cm).
Die Sonne und ihre wärmenden Strahlen ließen uns im vergangenen Monat im Stich. Die Sonnenscheindefizite in der Rureifel und ihrem Vorland waren enorm (wie schon im Januar). Hier einige meist zu niedrige Werte: Heimbach 44 Stunden, Nörvenich 48 Stunden, Vossenack 51 Stunden, Aldenhoven 52 Stunden, Zülpich 61 Stunden und Kreuzau-Drove erstaunliche 76 Stunden.
Nach dem Aufschmelzen der täglichen Schneeration ergaben sich für unsere Region unterschiedliche Niederschlagsmengen. Die Hochlagen der Rureifel erhielten im letzten Monatsdrittel bei Westwinden und durch Orkan Xynthia viel Regen. Diese Windphase nutzten auch die ersten Kraniche zum Rückflug an die eisige Ostsee. 


Folgende Summen wurden gemessen: 
Nörvenich 37 l, Düren 45 l, Vettweiß und Niederzier 48 l/qm, Heimbach und Hoven 54 l, Drove 59 l, Aldenhoven 63 l, Gürzenich 66 l, Schmidt 67 l, Hürtgenwald-Brandenberg 76 l und Vossenack 81 l/qm.



Leider ist bis zum 20. März keine durchgreifende Erwärmung auf Temperaturen von 15 Grad zu erkennen, genau wie im letzten Jahr als erst am 2. April 20 Grad gemessen wurden. Stramme Fröste und auch noch Neuschnee nach der Wochenmitte sind möglich. Frühling sieht anders aus, z.B. wie am 17. März 2004 mit 23,1 Grad in Düren.



Nach dem zweiten kalten Winter in Folge möchte ich die jüngeren Leser zum Abschluss an wirklich harte Winter auch in der Stadt Düren erinnern, so gab es im Winter 1941/ 42 im Stadtgebiet 53 Schneedeckentage und die Tiefstwerte sanken am 22.1.1940 auf –23,1 Grad, sowie –26,6 Grad im Februar 1956. 


Mit freundlichem Gruß
Karl Josef Linden

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