Wetterrückblicke von Karl Josef Linden seit Januar 2006

Sibirische Kälte am 4. Advent 2009 (Spezial)

 

Sibirische Kältewelle am 4. Adventswochenende
Niedrigste Temperaturen vor Weihnachten seit 1938


Schlagartig gab es nach dem frühlingshaften Herbst - kurz vor dem kalendarischen Winteranfang - einen sibirischen Wintereinbruch. Viele Warnungen wurden in den Wind geschlagen und so gab es chaotische Zustände für Bahnreisende, eingefrorene Wasserleitungen, glatte Straßen am Freitagabend und im Sturm mit Schneefällen und Verwehungen am Sonntagmittag.
In Turnschuhen – es ist kaum zu glauben - mit einem leichten Fußballtrikot bekleidet ging es für einige Fans am Samstagmorgen ab Bahnhof Düren in die Fußballstadien. Auch auf den Weihnachtsmärkten froren die Besucher trotz dicker Jacken und Glühwein. Die sibirische Kälte kam für viele meist junge Menschen einfach zu überraschend.


Gegen 8 Uhr 30 am Samstagmorgen und an einigen Stationen auch in den späten Abendstunden gab es Temperaturen unter –20 Grad. Nach meiner statistischen Auswertung waren es im Kreis Düren die niedrigsten Dezembertemperaturen vor Winteranfang seit 1938.


An einem Dienstag, dem 20.12.1938 gab es zuletzt eine solche Kältewelle im zweiten Monatsdrittel des Dezember. Zum Vergleich habe ich ihnen, da sich nur wenige an diesen Tag erinnern können, die Temperaturen von damals herausgeschrieben:
Euskirchen Lufttemperatur – 23,1 Grad, Monschau –20,0 Grad, Nürburg –19,5 Grad, Roetgen –18,3 Grad, Düren –17,7 Grad und Aachen –15,5 Grad. Es waren die bisher niedrigsten Temperaturen im Dezember seit min. 1890 im Raum Düren und Euskirchen.
Hier für unsere Leser die Tiefstwerte vom gestrigen 19.12.2009. Rekordhalter und damit deutlich kälter als Kalterherberg, war die Station Höfen mit –22,8 Grad. Die absolut niedrigste Temperatur am Erdboden über Schnee in der gesamten Eifel meldete der Flughafen Dahlemer Binz bei Blankenheim mit –27,9 Grad.


Hier weitere Rekordwerte vom Samstagvormittag und -abend:
Heimbach-Vlatten –19,1 Grad; Hergarten –18,0 Grad; Zülpich –17,5 Grad (Boden –19,5); Drove –17,2 Grad; Schmidt –17,0 Grad; Brandenberg –16,9 Grad; Vossenack –16,7 Grad; Untermaubach –16,3 Grad; Heimbach –16,2 Grad (Boden –20,3); Vettweiß Soller –16,0 Grad; Nörvenich Kläranlage –15,8 Grad (Boden –18); Gürzenich 15,2 Grad; Düren Rurtal –14,9 Grad (Boden –19); Vettweiß –14,7 Grad und Jülich –13,2 Grad.


Die Schneehöhen stiegen in der Nacht zum Samstag auf 2 - 5 cm in den Niederungen und immerhin 5 - 10 cm zwischen Vossenack und Jülich.


Bei Tageshöchstwerten von nur –10 Grad am Samstagmittag war es z.T. zu kalt für einen Spaziergang. So niedrige Höchstwerte hatten wir zuletzt am 1.1.1997 (z.B. -14 Grad in Düren).


Nach einem ruhigen, vormittags auch sonnigen Montag kommt am Montagabend neuer Schneefall auf. Zum Dienstag steigen die Werte in den Niederungen auf 2 bis 4 Grad und bei Schneeregen droht Blitzeis. In den Lagen oberhalb von 500-600 m gibt es Dienstag noch einmal 10 cm Neuschnee. Am Mittwoch bleibt es frostig bei Höchstwerten zwischen +1 und –2 Grad je nach Höhenlage. An Heiligabend bleibt die Hocheifel tief verschneit. Es gibt neue Schneefälle , im Flachland als Schneeregen bei + 2 bis +3 Grad. Also noch kein starkes Tauwetter. Auch an den Weihnachtstagen kann in Udenbreth der Lift offen bleiben bei 0 Grad (Flachland 2-4 Grad). Erst zum Jahreswechsel soll es deutlich milder werden.

 

Frohes Fest und ein gutes Jahr 2010


Karl Josef Linden

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