Wetterrückblicke von Karl Josef Linden seit Januar 2006

Wetterrückblick November 2009


Jahrhundertwärme im nassen November
Aussichten auf das Weihnachtswetter


Frühlingshafte Luftströmungen im späten Herbst waren in diesem Jahr keine
Seltenheit. In der statistischen Temperaturbilanz des letzten Herbstmonats wird das Ausmaß der extremen Erwärmung erst richtig deutlich.

Im Düren wird seit 1941 Temperaturbeobachtung durchgeführt und wie die Auswertung ergab wurde mit einer Mitteltemperatur von 9,9 Grad der zweitwärmste November gemessen. Nur im Jahre 1994 (10,2°) war es wärmer. Die extremen Rekorde der letzten 20 Jahre werden also immer wieder übertroffen, ein Trend, den man in allen Jahreszeiten beobachten kann.
Die Abweichung vom 30-jährigen Mittel lag im Kreis Düren zwischen 3,5 und 4,0 Grad. In den Höhenlagen der Rureifel war das Temperaturmittel im November höhenbedingt natürlich niedriger (7,4 Grad z.B. in Vossenack).


Am wärmsten Tag des Monats (20.11.) zeigte der so genannte Martinisommer noch einmal seine volle Kraft. Bei Temperaturen bis 18,9 Grad in Düren und 19,1 Grad in Niederzier-Hambach wurden in den Städten die Straßencafes wieder geöffnet und die Winterfans mussten weiter auf ihre erste Schneedecke warten. Es waren die höchsten Temperaturen in NRW. Selbst in Vossenack wurden noch 15 Grad gemessen.


Seit 1869 haben wir im letzten Monatsdrittel des November nur am 27.11.2006 mit 19,0 Grad in Düren so hohe Temperaturen ablesen können. Im Rheinland wirkten sich besonders die warmen Nächte aus. Häufige Südwestwinde in Verbindung mit Atlantiktiefs waren die Ursache für den Transport der Warmluft in die Eifel.


Keinen Luftfrost im November in Düren das ist keine Seltenheit, doch keinen Luftfrost im Raum Kalterherberg oder Vossenack, das ist selten und wurde zuletzt 2000 beobachtet. Als Folge standen auch Anfang Dezember die Kühe noch auf den Weiden und die Gänseblümchen blühen bereits.


Nur am 3., 8. und 12. des Monats wurde leichter Bodenfrost bis ins Flachland gemeldet (Düren –3 Grad am 8.). Deutlich niedrigere Temperaturen im Oktober als im November auch das ist sehr selten.


Vor allem die föhnartigen Südwestlagen brachten dem Kreis Düren im
Schatten der Eifel tageweise viel Sonnenschein. Die Zahlen zeigen die Summenwerte:
Kreuzau-Drove 86 Stunden, Zülpich 85, Düren 81, Hürtgenwald-Brandenberg 69, Nörvenich 67, Jülich 65, Langerwehe 60, Heimbach 55 und Vossenack im Wolkenstau der Rureifel nur 26 Stunden.


Für die Betreiber von Windrädern war der November allerdings ein gutes Geschäft. Bis in die Niederungen wurden die höchsten Windmittel seit min. 1982 beobachtet. Die max. Böen und die Schäden dagegen hielten sich im Rahmen. Am 23.11. wurden auf den freien Höhenlagen mit 90-95 km/h die höchsten Böen erzielt.


Die Regensummen, wen wundert das, lagen im November bei 21-26 Regentagen (je nach Höhenlage) auf den Kermeterkuppen hoch, typisch für milde, stürmische Herbstmonate. Im Eifelschatten dagegen war es recht trocken. Schnee fiel nur für einige Minuten am 27.11. auf den höchsten Kuppen.


Je nach Lage der Wetterstation im Kreisgebiet waren die Regensummen des Monats sehr unterschiedlich, was folgende Beispiele in Liter/qm zeigen:
Schmidt 92 l/qm, Vossenack 83 l, Hergarten und Heimbach 72 l, Langerwehe 67 l, Brandenberg 62 l, Nörvenich 58 l, Jülich 53 l, Vlatten 52 l, Drove 43 l, Düren 38, Düren-Hoven 35 und Vettweiß 34 l/qm.


Bis kommenden Freitag bleiben die milden Dezemberwerte noch vorherrschend. Zum 3. Adventswochenende sinken die Temperaturen im Bergland unter Null Grad und es fällt etwas Schnee. Im Flachland bleibt es noch bei 2 Grad und Schneeregen am Sonntag. Die nächste Woche bringt nach derzeitigen Vorhersagemodellen ab 15.12. trockene Ostkälte mit mäßigem Dauerfrost, wahrscheinlich sogar bis Weihnachten. Bleibt nur zu hoffen, das vorher eine dünne Schneedecke die Landschaft verzaubert. In den nächsten tagen also letzte Gelegenheit Winterreifen aufzuziehen, die Kühe von der Weide zu holen, die Balkonpflanzen in den Keller zu bringen oder die Palmen einzupacken. Die Nachtfröste sollen bei vorhandener Schneedecke bis unter –10 Grad sinken.

Mit freundlichem Gruß
Karl Josef Linden

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