Wetterrückblicke von Karl Josef Linden seit Januar 2006

Sommerrückblick 2008

 

Gewitterreicher, nasser und wechselhafter Sommer


 

Es war ein außergewöhnlich warmer Sommer vom Deutschen Wetterdienst vorausberechnet worden. Inzwischen ist er auch kalendarisch zu Ende und bis auf heftige Unwetter und einige Hitzespitzen hat dieser Sommer keine Besonderheiten geliefert. Nichts ist verdörrt wie in den letzten Sommern, die Geranien stehen in voller Blüte und die Wiesen sind saftig grün geblieben den ganzen Sommer. Schnecken hatten ihre Freude am feuchtwarmen Wetter, die Zuckerrüben stehen saftig im Blatt genauso wie die Maispflanzen, die Holländer jedoch auf den Campingplätzen der Eifel sangen: „Wann wird es endlich richtig Sommer“. Beständige Hochdruckgebiete waren Mangelware heftige Unwetter allerdings keine Seltenheit.

Die aussagekräftige Mitteltemperatur der 3 Sommermonate und die Abweichung vom 30-jährigen Mittel zeigen, dass die Temperaturen einem Normalsommer in Eifel und Bördenland entsprachen:

Düren Rurtal 17,6° (Abweichung +0,3°);

Jülich Forschungszentrum 17,2° (+0,3°),

Zülpich und Vettweiß 17,7° (+0,2°),

Nörvenich 18,1° (+0,8°)

und Vossenack 16,1° (+0,5°).


Auch die Summe der Sommertage über 25° war eher bescheiden aus herausragend. Hier möchte ich das Beispiel Düren aufführen. Von 92 Sommertagen erreichten nur 24 diesen Anspruch, also gerade mal ein Viertel. 2006 und 2003 waren es in Düren sogar 60 Sommertage. Dies aber spricht nicht gegen den allgemeinen Klimatrend der letzten Jahrzehnte. Zum ersten Mal konnte man 2008 dank sehr hoher Temperaturen im Norden und Osten erstmals von Nordnorwegen bis nach Japan über die Nordpassage mit dem Schiff fahren. Ein Ausnahmefall der in den kommenden Jahrzehnten zum Regelfall werden dürfte.

Während also die Temperaturen das wechselhafte Sommerwetter im westlichen Rheinland bestätigen, waren die Sonnenstundenbilanzen schon eher positiv in der Auswertung, vor allem im südlichen Teil des Kreises Düren.


Auch hier wieder die Summe der Sonnenstunden vom 1.6. bis zum 31.8.2008 verglichen mit dem Langzeitwert:

Düren 619 Stunden (Mittel 590 also +5%),

Jülich 582 Stunden (Mittel 569 also +2%),

Zülpich/Vettweiß 637 Stunden (Mittel 585 also +9%),

Nörvenich 621 Stunden (Mittel 597 also +4%)

und Vossenack mit 558 Stunden (-4%) schon eher wolkenverhangen.


Mit 550 Sonnenstunden in Aachen und fast 700 Stunden in Berlin wurde das Sommergefälle 2008 sehr deutlich. Die Tiefs wanderten an der Westseite des beständigen Ostseehochs nordwärts und tummelten sich häufig über der Eifel und Belgien.

Als Folge bescherten uns Tiefdruckgebiete und Westwindwetterlagen in Eifel und Börde mit sehr hohe Regensummen und nicht selten Unwetter mit Blitz und Hagelschlag.


Normalerweise liefert das Dürener Regenschattengebiet im Sommer rund 180-200 l/qm. Auf den Kuppen sind es sogar 240 l/qm. Der Sommer 2008 lieferte zwischen Vettweiß und Zülpich bedingt durch heftige Gewitter Mengen bis 310 l/qm. Hier einige Summen der 3 Sommermonate zum Vergleich (alle deutlich überhöht):

Düren 212 l/qm, Jülich 246 l, Zülpich 261 l und Heimbach 279 l/qm. Auf den Nordeifelhöhen erreichte Vossenack sogar 377 l/qm.

Zum Abschluss dieses Berichtes einige Höchstwerte oder Rekordwerte des Sommers.

Die seltenen Hitzetage über 30 Grad hatten schon am 2. Juli ihren Höhepunkt erreicht.

In Vettweiß wurden 34,6 und in Nörvenich 34,3 Grad erzielt.


Bei den gewittrigen Starkniederschlägen war es im August der Raum Heimbach (52 l am 22.), im Juli der Raum zwischen Nörvenich und Erftstadt mit 62 l und im Juni der Raum Untermaubach mit 37 l/qm.


Hoffen wir auf einen warmen Oktober, denn der September ist zur Zeit 1 Grad zu kalt und hat bereits einige Bodenfröste geliefert.

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