Wetterrückblicke von Karl Josef Linden seit Januar 2006

Hochdruck im Februar 2008 (Spezial)

 

Die kälteste Nacht des Winters 2007/2008

Der höchste Luftdruck seit mindestens 1965

Sonnenschein und Trockenheit ohne Ende

 

Ein wunderbares Winterwochenende für uns alle in der Region mit Raureif an den

Bäumen, tiefblauem Himmel und knackigen Nachtfrösten. Wer konnte da hinter dem

warmen Ofen sitzen bleiben und wer ist der Verursacher des trockenkalten Winterwetters?

Es ist das riesige Hoch „Friedrich“, welches am Samstag über der Ostsee

lag (Quickborn 1049 hPa) und am Sonntag über Sachsen (Marienberg 1049,8 hPa).


Hinter der am Freitag eingeflossenen Polarluft bildete sich am Wochenende ein riesiges

Rekordhoch. Auch im Kreis Aachen wurde seit mindestens 1965 kein so hoher

Luftdruckwert mehr gemessen. Der Flughafen Nörvenich meldete am Samstagmittag

den höchsten Wert seit Gründung im Jahre 1965 mit 1046,2 hPa (Aachen 1045 hPa).

Auch aus der Südeifel (Nürburg) wurde noch ein Maximum von 1045 hPa gemeldet.

Als gemessener Luftdruckrekord in Deutschland gilt offiziell der am 23.01.1907 in

Berlin ermittelte Wert von 1057,8 hPa. Schon Anfang Januar war aus dem europäischen

Teil Russlands ein noch höherer Luftdruckwert über Archangelsk mit 1060 hPa

gemeldet worden.


Hoch „Friedrich“ setzt die Tradition der diesjährigen Winterhochs fort. Schon vor

Weihnachten hatten wir eine 14-tägige Hochdruckperiode. Auch wenn der Winter

2007/2008 erst in 10 Tagen zu Ende geht, die Bilanz zeigt eindeutig eine extreme

Mildheit. Mit einem Durchschnitt von +4,0 Grad (Aachen) gehörten die letzten drei

Wintermonate zu den zehn wärmsten der letzten 50 Jahre.


Normale Winter erreichen im Aachener Land +2,7 Grad und 0,6 Grad in Simmerath.

Rekordhalter bleibt also das Vorjahr mit dem sagenhaften Mittelwert von +6,2 Grad

(Aachen), also noch fast 2 Grad wärmer als dieses Jahr. Aber einen Skitag an der

Liftstation Höfen hat es auch in diesem Winter noch nicht gegeben. Dafür war der

gestrige Sonntag oberhalb von 600m Seehöhe am wärmsten. Von Vossenack über

Mützenich bis Hollerath konnten die Wanderer bei 10 Grad auf der Sonnenterrasse

Kaffee trinken.


Der Februar gönnte den Karnevalisten nur einen schönen Sonntag, aber danach lief

er zur Höchstform auf. Bis zum gestrigen Sonntag (17.2.) summierten die Wetterbeobachter

bereits mehr Sonnenstunden auf, als das langjährige Mittel vorgibt. In Aachen

waren es 95 Stunden (Mittel Feb. 81 Stunden) und noch besser standen die

Nordeifelhochlagen da: z.B. 111 Stunden am Windpark Schöneseiffen (Mittel 75

Stunden).


Am Samstagmorgen erreichten wir bei glasklarem Nachthimmel und trockener Polarluft

den wahrscheinlichen Kältetiefpunkt des Winters. Hier eine Auswahl der niedrigsten

Temperaturen: Naturschutzzentrum Nettersheim -13,8 Grad (Boden -15), Kalterherberg

-10,2 Grad (Boden -11), Erkensruhr -10,2 Grad, Mützenich -7,8 Grad,

Schöneseiffen Windpark -6,8 (Boden -8), Aachen -4,4 Grad (Boden -7).

Bis Mittwoch bleibt die Sonne noch, dann wird es deutlich wärmer und kurz feucht.


Am kommenden Wochenende sind durchaus frühlingshafte 15-17 Grad möglich. Regen

bleibt aber Mangelware.

 

 

 

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