Wetterrückblick 2012 von Andy Holz Teil 4
Teil 4 (Oktober bis Dezember)
Oktober
Das erste Oktoberdrittel startete mit einer typischen Westwetterlage, teils mit einer Luftmassengrenze. Insgesamt fiel der Abschnitt recht mild aus, oft mit Temperaturen von deutlich über 10 Grad. Dabei fielen vom 3. bis zum 7. satte 69 l/qm Niederschlag, meist schauerartig verstärkt. Wind uns Sturm war dabei kein Thema.
Erst um den 10. herum beruhigte sich in kühlerer Luft das Wetter. Es stellte sich ein kurzer freundlicher Abschnitt ein, wohl morgens mit Frühnebel und Bodenfrost (Bild).
Vom 12. bis zum 17. folgte ein kühlerer Abschnitt mit immer wieder etwas Regen oder Schauern, aber auch mit etwas Sonne. Die Temperaturen bewegten sich in Hürtgenwald bei etwa 7 bis 13 Grad.
Vom 18. bis zum 23. setzte sich sehr warme Luft durch, wobei in Hürtgenwald täglich über 18 Grad gemessen wurden. Es stellte sich goldenes Oktoberwetter ein und am 22. wurde sogar ein Dekadenrekord erreicht mit 24,0 Grad in Hürtgenwald-Vossenack (vorher 26.10.2006 mit 22,4 Grad). Dazu strahlender Sonnenschein im frischgebackenden Golddorf auf Landesebene (Bild).
Nach der außergewöhnlichen Wärme wurde es innerhalb von nur 4 Tagen mit einer rapiden Änderung der Strömung auf Nord deutlich kälter. Am Abend des 26. fielen sogar Schneeflocken, ehe es am Morgen des 27. mit -3,1 Grad den ersten Frost des nahenden Winters gab. Tagsüber wurde die 10-Grad-Marke nur am 31. erreicht, sonst wurden teils noch nicht mal 5 Grad erreicht.
Insgesamt fiel der Oktober mit einer Mitteltemperatur von 8,9 Grad völlig normal aus. Auch die Sonnenscheinbilanz war normal. Aufgrund der Luftmassengrenzwetterlage Anfang Oktober fiel in Hürtgenwald etwa das doppelte an Niederschlag mit 131 l/qm.
November
Der November war insgesamt ein sehr unauffälliger Monat. Es war sehr ausgeglichen mit meist wechselhaftem Wettercharakter, besonders im ersten Novemberdrittel. Völlig trübe Tage gab es in der ersten Monatsdekade nicht, vom 11. bis zum 30. gab es an acht tagen keine Sonne, also typisches Novemberwetter. Nur an 5 Tagen wurden zweistellige Höchstwerte erreicht mit 10 Grad und mehr. Aber auch nur an zwei Tagen gab es den Nachtfrost. Meist überwog die wolkenreiche südliche bis westliche Komponente. Insgesamt fielen im November 51 l/qm Niederschlag, dass eher normal ist. Auch die Temperaturen fielen mit 5 Grad im Mittel normal aus. Die Sonne schien etwa 50 Stunden lang. Bild: Sonnenuntergang Hürtgenwald-Vossenack an Allerheiligen 2012.
Dezember
Der Dezember hatte zwei Gesichter: eine kalte erste Monatshälfte mit Schnee und eine milde zweite Monatshälfte mit Frühling an Weihnachten.
Vom 2. bis zum 15. lag an der Wetterstation Hürtgenwald-Vossenack durchgängig Schnee mit einem Maximum von 23 cm am 7. Dezember. 13 Frosttage, davon 5 Eistage gab es in der ersten Dezemberhälfte. Mit bis zu -6,8 Grad waren die Nachtfröste aber nur mäßig, über dem Schnee mit bis zu -14 Grad auch mal strenger. Bild: Sonnenaufgang am 8. Dezember über Nideggen-Schmidt.
Ab dem 15. stellte sich durchgängig eine westliche Grundwetterlage ein mit viel Niederschlag besonders vom 20. bis zum 28. (98 l/qm). Dabei gab es keinen einzigstes Mal Nachtfrost und an Heiligabend wurden mit wenig Sonne sogar 11,3 Grad erreicht. In den Niederungen wurden teils 15/16 Grad erreicht. Dabei kam keinerlei Weihnachtsstimmung auf.
Insgesamt erreichten wir im Mittel 2,6 Grad, dass etwa 1 Grad zu warm ist. Die zweite Dezemberhälfte war extrem mild, erinnerte sich irgendwie an den Unwinter 2006/207, wohl ohne Stürme. Mit 158 l/qm Niederschlag war der Dezember ein sehr nasser Monat, aufgrund der westlichen Grundwetterlage in der zweiten Monatshälfte. Die Sonne machte sich mit 21,5 Stunden ziemlich rar, der Auftakt in einen sehr trüben Winter 2012/2013, dazu Ende 2013/Anfang 2014 mehr.
Zum guten Schluss gibt es noch einige Jahresgrafiken aus unserer Wetterstation:
Temperaturverlauf. Insgesamt wurden 8,61 Grad erreicht im Schnitt, ein eher normales Jahr. Am kältesten wurde es mit -16,2 Grad am 07.02.2012 und am wärmsten wurde es am 19.08.2012 mit 33,4 Grad. Beides keine Rekorde, nur in der Nacht zum 19.08.2012 wurde mit 23,4 Grad als Tiefsttemperatur ein Wärmerekord gemessen.
Die relative Luftfeuchte betrug im Durchschnitt 83 Prozent, also Vossenack ist ein Feuchtgebiet. Die niedrigste relative Luftfeuchte wurde am 25.05.2012 gemessen mit 35 Prozent. Die 100 Prozent relative Luftfeuchte wurden hingegen an meheren Tagen im Jahr gemessen.
Insgesamt fielen 1066,4 l/qm Niederschlag (normal 995 l/qm). Das Jahr 2012 war somit 7 Prozent zu nass. Dabei gab es 224 Regentage, typisch für die Nordeifel. Am meisten Niederschlag fiel am 19.01.2012 mit 33,8 l/qm durch eine Passage eines Randtiefs.
Die Sonne schien 1247,5 Stunden lang, wobei aber etwa 10-15 Prozent aufgrund der Umgebung und der Messhöhe von 2,28 m draufgerechnet werden müssen. Somit schien die Sonne etwa 1350 bis 1400 Stunden lang, wohl auch völlig normal.
Die UV-Belastung im Jahr 2012. Man sieht, dass im Winter wenig oder keine UV-Belastung ist, im Sommer hingegen oft UV-Indexe von 6-8. Das ist jedes Jahr so. Am 27.06.2012 wurde mit 10,1 der höchste Index erreicht. Bei diesem Wert ist man in nullkommanix braun bzw. man hat sehr schnell einen Sonnenbrand.
Der Luftdruck betrug im Durchschnitt etwa 1015 hPa, ein leicht hochdruckorientiertes Jahr. Besonders um die Kältewelle 2012 in der ersten Februsrhälfte wurde der höchste Luftdruck gemessen mit bis zu 1039,4 hPa am 04.02.2012. Am 01.11.2012 wurde mit 982,2 hPa der niedrigste Luftdruck gemessen.
Der Wind wehte im Durchschnitt 5,1 km/h (1 Bft).
In Böen wehte der Wind knapp 10 km/h (2 Bft). Die stärkste Böe wurde am 03.01.2012 gemessen mit 67,6 km/h (8 Bft). Somit gab es keinen Sturmtag.
Die südwestlichen Wetterlagen waren im Jahr 2012 überwiegend.
Insgesamt war 2012 ein völlig normales, leicht zu nasses Jahr. Insgesamt, auch mit dem ein oder anderen Extrem ein sehr unauffälliges Jahr.