Wetterrückblick 2012 von Andy Holz Teil 3
Teil 3 (Juli bis September)
Juli
Der Juli startete wie der Juni endete: wechselhaft. Tiefdruckgebiete bestimmten unser Wetter mit wechselhaftem Schauerwetter, wobei wir nur selten auf der wärmeren Seite lagen. Vom 3. bis zum 7. gab es eine Phase mit über 20 Grad an der Wetterstation Hürtgenwald-Vossenack, weil wir dort mit einer südwestlichen Strömung zu tun hatten.
Vom 8. bis zum 22. stellte sich typisches Westwindwetter ein mit immer wieder Durchzug von Regen und Schauern. Bis auf den 18. wurden keine 20 Grad Höchsttemperatur erreicht und dies erinnerte eher an den April (Bild).
Erst am 23. stellte sich zunehmend sommerliches Wetter ein mit viel Sonne und angenehm warmen Temperaturen. Dabei stieg das Thermometer auf 23 Grad am 23. und bis auf zu 28 am 26., in den Niederungen ging es an die 30 Grad-Marke heran.
Am 27. wurde in der Region mit Annäherung eines Gewittertiefs schwülheiß und das Thermometer erreichte exakt die 30-Grad-Marke an unserer Wetterstation. In den Niederungen ging es auf bis zu 34 Grad herauf, im Hohen Venn auf 28 Grad. Zum Nachmittag näherte sich dann eine Gewitterfront (Bild) mit teils schweren Gewittern im Bereich der Rureifel, auch unsere Wetterstation wurde stark betroffen mit fast 31 l/qm Niederschlag und Orkanböen (Downbursts von bis zu 150 km/h). Viele Bäume wurden zerstört und umgeknickt.
Die letzten Julitage rundeten den Juli ab mit wechselhaftem und kühlem Wetter von unter 20 Grad. Dies prägte auch den ganzen Juli, wodurch noch 15,7 Grad Mitteltemperatur herauskam, dank der warmen Phase vom 23. bis zum 27., sonst wäre ähnliches wie im Juli 2011 herausgekommen. 4 Sommertage, davon 1 heißer Tag gab es im Juli. Insgesamt fielen 133 l/qm Niederschlag, davon fast 50 l/qm am 217. und 28. Juli durch die Gewitter. Die Sonne schien meist um 180 Stunden lang, in der Voreifel fast 230 Stunden.
August
Der August legte einen schönen Start hin, pünktlich zur Dürener Annakirmes. Meist gab es schönes und trockenes Wetter bei Werten von 20 bis 25 Grad, ehe vom 6. bis zum 10. eine kühlere Phase Einzug hielt, aber bei weitem nicht so kühl wie im Juni und Juli mit meist Werten um 20 Grad.
Aber schon vom 11. bis zum 17. überwog meist schönes und sommerliches Wetter mit 20 bis 28 grad in Hürtgenwald-Vossenack und 25 bis 32 Grad in der Voreifel. Nur gelegentliche Schauer oder Gewitter störten den sommerlichen Eindruck kaum.
Am 18. und 19. fand der Höhepunkt des Sommers 2012 statt in Sachen Hitze. Uns erreichte an der Westseite eines Hochs sehr heiße Luft aus der afrikanischen Wüste zu uns. Schon am 18. stieg das Thermometer auf 30 bis 36 Grad an, in Zentralfrankreich auf bis zu 42 Grad. In 850 hPa (1500 Meter Höhe, siehe Bild) kam 21 bis 23 Grad warme Luft an, dass eine extrem heiße Luftmasse ist. Theoretisch wären in der Zülpicher Börde Temperaturen von bis zu 41 Grad möglich gewesen, aber es reichte am 19. nur für 38,6 Grad in Düren und Drove, sowie 39,4 Grad in Pulheim. Saharastaub und eine zu frühe Winddrehung auf Südwest verhinderten in der Region Rekordtemperaturen. An unserer Wetterstation in Vossenack reichte es nur für 33,4 Grad, aber die Nacht zum 19. kühlte es sich nicht unter 23,4 Grad ab (Rekord!).
Diese sehr heiße Luft wurde am 21. und 22. gegen schwülwarme Luft ersetzt, aber wir blieben vor Gewittern komplett verschont.
Der August klang dann kühler und wechselhaft aus mit einer westlichen Grundwetterlage. Es kam immer wieder zu Schauern, ehe am letzten Augusttag mit 12,2 Grad Höchsttemperatur schon nahezu frühherbstlich wurde.
Der August fiel durchaus sommerlich aus, besonders in den Niederungen mit einem Durchschnitt von 19,5 Grad. An unserer Wetterstation waren es 17,3 Grad. Insgesamt gab es 8 Sommerage, davon 2 heiße Tage aus dem Wochenende (18./19.). Niederschlag fiel mit 77 l/qm eher normal aus, nicht zu nass und auch nicht zu trocken. Die Sonne schien oft mit verbreitet 220 bis 270 Stunden in der Region, deutlich über dem Durchschnitt (um 190 h).
September
Der September startete leicht durchwachsen mit normalen Temperaturen von meist 15 bis 20 Grad und nur sehr wenig Niederschlag (bis zum 10. nur 0,8 l/qm Niederschlag). Vom 7. bis zum 11. hielt der Spätsommer in der Region Einzug mit den zwei letzten Sommertagen des Jahres 2012 (>25°C) an unserer Wetterstation. Schöne Sonnenaufgänge sorgten für herrliche Stimmungen (Bild).
Nach dem 12. verabschiedete sich der Sommer aus der Region, aber richtig herbstlich wurde es überhaupt nicht. Meist stellte sich ein Wechsel aus schönes und nur leicht wechselhaftes Wetter ein. Richtiges Regenwetter gab es eher an keinem Septembertag, so auch die Niederschlagsmenge mit 27,7 l/qm sehr niedrig. Die Temperaturen pendelten sich meist unter der 20 Grad-Marke ein, meist über 15 Grad. Erst nach dem 24. ging es auf unter 15 Grad und für Bodenfrost reichte es nur am 30. des Monats.
Die Monatsmitteltemperatur betrug etwa 12,3 Grad in Vossenack und etwa 14 Grad in den Niederungen, weil die kühleren Tagen überwogen. Insgesamt war der September bis auf den zu geringen Niederschlag sehr unauffällig.
...die Monate Oktober, November und Dezember, sowie auch Jahresgrafiken im letzten Teil