Wetterrückblicke von Andy Holz

Wetterrückblick 2012 von Andy Holz Teil 2

 


Teil 2 (April bis Juni)


April


Der April legte in der Region einen netten Start hin, wenn auch mit Nachtfrost. Die Sonne erwärmte die Luft am 3. legendlich auf bis zu 14,7 Grad in Hürtgenwald-Vossenack. Die Wildnarzissenblüte war aufgrund des zu warmen Märzes deutlich früher wie sonst und der Höhepunkt war schon Anfang April, anstatt Ende April.


Wildnarzissenblüte im Fuhrtsbachtal


Es folgte eine lange unfrühlingshafte Wetterphase, die bis Ende April anhielt. Immer wieder dominierte Tiefdruck über Skandinavien mit kühler Nordwestluft. Immr wieder gab es das klassische Aprilwetter mit Schauern in Regen, Graupel und teils auch Schneeregen. Immer wieder waren auch freundliche Wetterphasen dabei, aber meist überwog das sehr kühle und meist bewölkte Wetter (unteres Bild). In der Eifel wurde bis zum 28. überhaupt nicht die 15-Grad-Marke überschritten. 


Aprilwetter im Wüstebachtal


Erst am 28. ging es in Hürtgenwald-Vossenack mit 23,3 Grad deutlich über die 20-Grad-Marke, in der Voreifel wurde es sogar bis zu 29 Grad warm. Auch die letzten beiden Tage und der Tanz in den Mai war relativ mild in der Eifelregion. 


Durch die vielen kühlen Tage erreichte der April mit 6,3 Grad eine sehr kühle Durchschnittstemperatur und war sogar kühler wie der März. Auch die Anzahl der Frosttage lag mit 5 um 2 höher als im März. Die Sonne schien in der Region normal und der Niederschlag fiel mit 57 l/qm im Bereich des Durchschnittes aus.

 

Mai 


Der Mai startete erstmal relativ frisch mit unter 20 Grad, teils auch deutlich unter 10 Grad. Am 6. Mai wurden in Hürtgenwald-Vossenack legendlich 6,6 Grad erreicht, auch in den Niederungen blieb es bei unter 10 Grad. Nach einer kurzen warmen Phase um den 10. herum mit 24 bis 28 Grad, hielten die Eisheiligen in der Region Einzug. Am Tag der kalten Sophie (15. Mai) fiel in Hürtgenwald-Vossenack Schneeregen, im Hohen Venn sogar Schneefall. 



Am 17. Mai gab es mit einem Frühwert von -0,2 Grad den bisher spätesten Nachtfrost an der Wetterstation in Vossenack. Aber ab dem 19. war dann die Zeit mit kühlen Tage und Eisheiligen vorbei und die letzten 11 Tage zeigten sich von der wonnigen Seite. Meistens wurden Temperaturen von über 20 Grad gemessen und am 24. gab es mit 26,8 Grad den ersten Sommertag und auch der einzigste in diesem Mai. In der Voreifel wurden bereits bis zu 31 Grad erreicht, auch im Hohen Venn reichte es für einen Sommertag. Die Sonne schien sehr oft, vorallem um die Pfingsstzeit.

 

In dieser wärmeren Luft bildeten sich in der Region auch die ersten Gewitter, die besonders am 21. recht kräftig ausfielen. In Rollesbroich konnte sogar eine Wallcloud beobachtet werden (Bild) und in mechernich fiel bis zu 40 cm Hagel. 

 

Wallcloud über Simmerath-Rollesbroich

 

 Der Mai schaffte es auf eine Durchschnittstemperatur von 13,2 Grad, das dem langjährigen Mittel entspricht. Auch die Niederschläge waren insgesamt im Bereich des Durchschnittes, wobei es örtliche starke Unterschiede gab aufgrund örtlicher Gewitter. Die Sonne machte besonders nach den Eisheiligen viele Überstunden und sie schien in der Region 170 bis 200 Stunden lang. 


Juni


Der Juni startete äußerst unsommerlich und es stellte sich eine langanhaltende kühle Wetterphase ein mit Höchsttemperaturen von unter 20 Grad und dies bis zum 28. herum. Nur am 7. und 21. wurden mal 20 Grad erreicht, sonst lag die Temperatur bei 11 bis 19 Grad mit dem Tiefpunkt am 13. mit gerade mal 11,2 Grad Höchsttemperatur (0,1 Grad kälter als Neujahr 2012 und Heiligabend 2012!!!). Immer wieder zogen Schauer und Regengebiete über die Region hinweg.


Schöne und lichte Momente blieben absolute Ausnahme


Sonnenspiele in Henri Chapelle


Erst in den letzten drei Junitage stellte sich warmes Wetter ein, pünktlich zur Vossenacker Kirmes. Aber diese Luft wurde rasch gewitterlastig (Bild). Bis zu 27,9 Grad wurden am 28. gemessen, dies auch der einzigste Sommertag in dem ersten Sommermonat.  


Nachtgewitter über Nideggen-Schmidt am 28.06.2012


Mit einer Monatsmitteltemperatur von 13,8 Grad war es ein sehr kühler Juni, weil wir meistens auf der kühlen Seite von Tiefdruckgebieten lagen. Dagen wurden in Bayern und Österreich Monatsmitteltemperaturen von verbreitet 19 bis 20 Grad erreicht, weil die Gebiete meist subtropische Luftmassen abbekamen. Diese Luft war dort äußerst gewitterlastig mit teils schweren Unwettern, Superzellen und Großhagelereignisse. 


Insgesamt war der Juni mit 118 l/qm Niederschlag auch zu nass und die Sonne kam gerade mal 100 bis 120 Stunden zum vorschein, wobei 190 bis 200 Stunden normal wären. 


Somit legte der Sommer 2012 in der Eifel einen völligen Fehlstart hin, der sich im Juli nahtlos fortsetzte


Mehr dazu im dritten Teil.

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