Wetterrückblick 2012 von Andy Holz Teil 1
Wetterrückblick 2012 Hürtgenwald-Vossenack und Nordeifel
Teil 1 (Januar bis März)
Sehr geehrte LeserInnen,
wie schon in den Jahren von 2006 bis 2011, gibt es auch für 2012 einen Wetterrückblick.
Januar
Der Jahreswechsel 2011/12 begann in der Region außergewöhnlich mild nach einem bereits zu milden und sehr niederschlagsreichen Dezember 2011. Verbreitet gingen wir mit 9 bis 13 Grad ins Jahr 2012 unter trübem und windigem Wetter. Am Neujahrestag selber wurden an unserer Wetterstation 11,3 Grad gemessen, in den Niederungen der Voreifel wurden verbreitet 14 oder 15 Grad erreicht.
Am 5. Januar zog Orkantief "Andrea" mit seinen Fronten über die Region hinweg und brachte neben Sturm, auch viel Niederschlag mit (29,2 l/qm). Am Vormittag zog eine markante Kaltfront mit Gewittern über die Nordeifelregion hinweg, aber der Winter hielt weiterhin nicht Einzug.
Bis zum Beginn der zweiten Januardekade (12.) hielt die sehr starke westliche und äußerst unwinterliche Grundwetterlage an, die schon seit Ende November 2011 bestand. Es zogen weitere Fronten mit reichlich Niederschlag (meist Regen) über die Eifelregion hinweg. Über 90 l/qm Niederschlag wurden in den ersten 12 Januartagen gemessen in Hürtgenwald-Vossenack und dazu blieb es komplett frostfrei.
Erst im Zeitraum vom 13. bis zum 17. stellte sich eine ruhigere Wetterphase ein, in dem sich ein Hoch über Mitteleuropa ausbildete. Es stellte sich zunehmend sonniges, trockenes und auch kälteres Wetter ein. Für Dauerfrost reichte es nicht, aber es gab die ersten Nachtfröste des Jahres 2012. Bis zu -3,4 Grad (Boden -7 Grad) ging das Thermometer (am 16.) herunter.
Sonnenaufgang über Schmidt am 16.1.
..aber solche Momente blieben kurz und zum 18. wurde die ruhige Hochdrucklage gegen eine stramme Westwetterlage mit viel Niederschlag und Wind abgelöst. Dabei fielen am 19. satte 33,8 l/qm Niederschlag vom Himmel, aber bei 9 Grad natürlich als Regen. Diese westliche Grundwetterlage schwächte sich bis zum 28. immer mehr ab und das Wetter beruhigte sich mehr und mehr.
Über dem Nordwesten Russlands bildete sich Ende Januar Hoch "Cooper" aus und weitete seinen Einluss nach Westen immer mehr aus. Dabei stellte sich in den letzten drei Januartagen leichter Dauerfrost ein mit Höchstwerten um -1 bis -3 Grad und Tiefstwerten von bis zu -8 Grad. Dabei fiel noch ein wenig Schnee, ehe sich immer trockenere Luft durchsetzte.
Insgesamt war der Januar mit einer Monatsmitteltemperatur von 2,4 Grad etwa 2 Grad zu warm. Dabei gab es 10 Frosttage und davon die drei Eistage Ende Januar. Niederschlag fiel aufgrund der herrschenden Westwitterung mit 174 l/qm sehr viel aus, nahezu das Doppelte der üblichen Menge.
Februar
Der Februar startete mit den kräftigen Russlandhochs "Cooper" und "Dieter" sehr winterlich mit russischer Kälte und Kahlfrost. Diese Periode hielt gut 2 Wochen an und bestimmte somit die erste Februarhälfte. In der Eifelregion lag nur eine sehr dünne Schneedecke, so das der teilweise sehr strenge Frost in den Boden ging und Gewässer zufrieren ließ.
Dabei war es sehr sonnig, meistens sogar wolkenlos. Nur wenige Tage hatten ab und zu etwas Hochnebel . Oft sah es so aus, wie im Hohen Venn.
Der Höhepunkt der Kälte fand am 7. Februar statt, wobei das Thermometer in Hürtgenwald-Vossenack auf -16,2 Grad sank (Boden -19,4 Grad). In Vielen Teilen der Region wurde es aber -18 bis -23 Grad kalt, weil unsere Wetterstation für solch kalte Temperaturen einfach ungünstig liegt.
Ein Blick auf die gemessenen Temperaturen vom 1. bis 12. Februar
Zu Monatsmitte kippte die Wetterlage komplett auf einer erneute westliche Grundwetterlage mit einem Azorenhoch und einem Islandtief. Die Temperaturen stiegen deutlich ins Plus und die Region taute mehr und mehr wieder auf. Diese westliche Grundwetterlage hielt die ganze zweite Februarhälfte Bestand, bis nur auf den Karnevalssonntag und den Rosenmontag, wo der Winter mit 10 Zentimeter Neuschnee in Hürtgenwald-Vossenack vorbeischaute.
Insgesamt fand im Februar ein völliges Kontrastprogramm statt mit einer erheblich zu kalten ersten Februarhälfte und einer deutlich zu warmen zweiten Februarhälfte. Die Monatsmitteltemperatur lag dann noch bei -1,9 Grad, dass immer noch 4,1 K zu kalt war. Insgesamt gab es 18 Frosttage, davon 13 Eistage. Ein Schneemonat war es definitiv nicht. Niederschlag fiel mit knapp 51 l/qm nur etwas über die Hälfte des üblichen Februarniederschlags und die Sonne kam aufgrund der längeren frostigen und klaren Witterung zu wenigen Überstunden.
März:
Im März ließ sich der Winter nicht mehr blicken, denn der Frühlung fasste relativ schnell Fuß in der Region. Er startete erstmal mit normalen Temperaturen, die meist auch nachts im positiven Bereich lagen. Immer wieder zogen in der ersten Märzdekade schwache Fronten über die Region, brachten aber unnennenswerten Niederschlag. Immer wieder gab es sonnige Phasen.
Zu Monatsmitte lief der Frühling mit sonnigem und warmem Hochdruckwetter auf Hochtouren auf. Am 16. wurde die 20-Grad-Marke geknackt und drei Tage später wurde der Grünlandindex von 200 überschritten, so dass rasch Vegetation einsetzte.
Nach einer kurzen wechselhafteren und kühleren Phase setzte sich rasch neuer Hochdruck durch in der letzten Märzdekade. Es gab viel Sonne und meist auch milde Temperaturen von 11 bis 18 Grad und in den Niederungen sogar oft 20 Grad und mehr, und das deutschlandweit.
Sonnenuntergang über Hamburg Ende März
In den allerletzten Märztagen setzte sich Aprilwetter durch mit kühleren Temperaturen von teils unter 10 Grad, aber Niederschlag war unnennenswert.
Durch die vielen sonnigen Tag machte die Sonne ordentlich Überstunden, teils das Doppelte wie üblich. Auch die Temperaturen lagen im Schmitt bei 7,1 Grad, gut 2 K über dem Durchschnitt, verursacht durch die vielen sehr milden Tage. Insgesamt fror es in Vossenack 3 mal. Der Niederschlag fiel mit 16,0 l/qm deutlich zu wenig aus, normal sind 96 l/qm. Somit legte das Frühjahr 2012 einen warmen, sonnigen und erheblich zu trockenen Start hin, analog zum Frühjahr 2011.
...Fortsetzung folgt