Traumhafte winterliche Stimmungen im Hohen Venn unter sibirischem Wetter (Anfang Februar 2012)
Hey zusammen,
es hat in diesem Winter sehr lange gedauert, bis sich vernünftiges "Fotowetter" in der Eifel einstellte. Nach einem regnerischem und milden Dezember und Januar, stellte sich die Wetterlage in den letzten Januartagen stark um. Die Macht der atlantischen Tiefdruckgebiete wurde durch Hoch "Cooper" zum Januarende gebrochen.
Dieses Hoch lag noch unter einer günstigen Position, nämlich über Nordwestrussland und deren Luftdruck betrug 1055 hPa. Es dehnte sich nach Südwesten aus und am 29. Januar gab es an der Wetterstation in Hürtgenwald-Vossenack den ersten Eistag des ganzen Winters. Die Luft wurde von Tag zu Tag kälter und am letzten Januartag setzte sich die trockene Kaltluft durch mit strahlendem Sonnenschein. Ein Tag zuvor gab es geringen oder leichten Schneefall mit etwa 3 bis 4 cm Neuschnee in der Eifel und bis zu 8 cm in Aachen.
An dem letzten Januartag machte ich mich auch auf die Socken und fuhr gegen 16 Uhr zum Jägerhaus. Dort hielt sich drei Tage lang Nebel unter Dauerfrostbedingungen.
Herrliche Raureifansätze an Bäumen konnte man bewundern bei etwa -6 Grad.
Man konnte erkennen, aus welcher Richtung der Wind wehte. In diesem Fall aus nordöstlichen Richtungen.
Der Halbmond ist mittlerweile auch draußen
Am Jägerhaus blieb ich nur kurz und fuhr direkt durch ins belgische Poleurvenn, eine 630 m über NN hoch gelegene Hochebene zwischen Sourbrodt und Eupen am Baraque Michel.
Es dauerte noch etwa 35 Minuten bis zum Sonnenuntergang, die Luft war -8 Grad kalt. Der Wind verhielt sich noch relativ ruhig.
Etwa 4 cm Schnee lagen auf der Hochfläche, zwar wenig, reichte aber für traumhafte Winterstimmungen.
Die Sonne verlor immer mehr an Kraft und es wurde bereits kälter und der Himmel verfärbte sich immer mehr ins Rote
Im Hintergrund (etwa Bildmitte) erkennt man das Gasthaus "Baraque Michel", das zur Zeit sehr gut besetzt war um aufzuwärmen.
Ich positionierte meine DSLR direkt an dem Vennsteg und lichtete die untergehende Sonne ab
...sie ging langsam unter
Um 17:23 Uhr MEZ ging sie unter
...der Ostwind frischte böig auf und erreichte bis zu 35 km/h (mit Handwindmesser gemessen) und die -9 Grad fühlten sich rasch wie -19 Grad an.
...nun folgte mit der einsetzenden Dämmerung eine herrliche Abendstimmung im Laufe der kommenden 14 Bilder. Es folgt zu den 14 Bildern kein Text, denn die Bilder sprechen für sich...
...der Eingang ins Poleurvenn
Ein Panorama des Poleurvenns, direkt hinter dem Eingang abgelichtet. Es ist aus 6 Bildern zusammengerendert. Zum Vergrößern aufs Bild klicken.
Um ca. 18.20 Uhr fuhr ich vom Poleurvenn dann nach Hause. Am nächsten Tag (1. Februar) gab es in der Region verbreitet strengen Frost. Ich packte mein Eqipment und fuhr gegen halb 8 an den Hövel bei Simmerath-Steckenborn mit Blick auf die Rurtalsperre, um den Sonnenaufgang zu genießen.
Ich kam bei -13 Grad dort an und dort befand sich direkt die Grenze zwischen Hochnebel und klarer Luft. Top Bedingungen für einen Sonnenaufgang im Hochnebel.
Der bis zu 30 km/h starke Wind (mit Handwindmesser gemessen) drückte die -13 Grad auf -23 Grad herunter. Diese Luft schnitt so richtig am Gesicht.
Um 8:13 Uhr ging die Sonne über dem Kermeter auf
...es gab einen Kampf zwischen Sonne und dem Hochnebel
..aber schon 15 Minuten später setzte sich die Sonne immer mehr durch, aber es war trotzdem eisekalt.
Am späten Nachmittag traf ich mich mit Dietmar Hames bei Weissdruck und wir fuhren gemeinsam ins Plattevenn zwischen Mützenich und Eupen, um weitere geniale Vennstimmungen einzufangen
Die Luft war mit -11 Grad schön kalt, aber der Wind war vor Sonnenuntergang noch kein Problem.
Um 17:24 Uhr MEZ ging die Sonne so langsam unter
...nun ging es in die Dämmerungsphase
..der Wind frischte auch da auf und das ziemlich ordentlich mit bis zu 35 km/h. Die -11 Grad wurden auch rasch auf teilweise unter -20 Grad heruntergedrückt.
...wir gingen vom Parkplatz aus etwa 1,5 km hinein ins Plattevenn, um Plätze zu suchen für tolle Motive
Ein Zufluss, stark vereist
...ein sehr schmaler Vennsteg (ca 30 cm breit)
In der Ferne erkannten wir eine einsame Kiefer und diese nahmen wir als Motiv, in Verbindung mit der knallroten Dämmerung (nächste 3 Bilder).
...auch mal in der Gegendämmerung
Der krönende Abschluss war ein zugefrorenes Moor mit der Dämmerung. Da kam das Hohe Venn richtig sibirisches Flair.
...einfach herrlich und unbeschreiblich (muss man selbst erlebt haben)
...erste Sterne wurden sichtbar
...auch geniale Gegendämmerungsstimmung
Zum guten Schluss noch der Vennsteg mit dem zugefrorenen Moor unter Dämmerungsstimmung
Es wurde immer dunkler und der schneidende Ostwind wurde bei etwa -12 Grad sehr unerträglich und wir gingen zurück an den Parkplatz.
Diese sehr kalte Witterungsphase hält auch noch aktuell an und die ersten 7 Februartage sind in der Region durchschnittlich etwa 12 Grad zu kalt.
René war am letzten Januartag in Aachen und bei Raffelsbrand unterwegs, hier seine Stimmungen: KLICK
Hoffe ich habe euch schöne Winterstimmungen mitgebracht aus dem Hohen Venn.
L.G. Andy