Der Sommer 2019 in der Eifelregion
Der meteorologische Sommer 2019 startete pünktlich mit einem Hochsommerwochenende, viel Sonne und Temperaturen von bis zu 30 Grad, später auch bis zu 33 Grad. Am Abend des 2. Junis bildeten sich über Belgien und Holland Gewitter, die man gut von Hürtgenwald-Raffelsbrand beobachten konnte.
Ein ca. 70 km entferntes Gewitter gegen 23:30 Uhr im restlichen Dämmerungslicht mit Stolberg im Vordergrund
In der Nacht auf den 3. Juni gab es immer wieder Gewitter, ehe am frühen Morgen des 3. Junis pünktlich zum Sonnenaufgang eine Shelfcloud vor der Haustüre stand. Diese sorgte für eine unglaubliche Morgenstimmung.
Diese Shelfcloud zog nach Düren und vorallem in den Jülicher und Bergheimer Raum. Dort fielen bis zu 35 l/qm Niederschlag, während unser Wetterstationsort (Beobachtungsort) verschont blieb.
Zwar kam die Front bedrohlich nahe, abererreichte uns nach wie vor nicht. Währenddessen war die Sonne wieder verschwunden und es folgte ein sehr schwüler Tag mit meist freundlichem Wetter.
Aber nur 1 Tag später gab es in der sehr schwülen Luft besonders über Frankreich und Belgien/Niederlande teils kräftige Gewitter mit schweren Sturmböen. Jerome, Patrick, Peter und ich fuhren nach Gangelt um das Südostende des riesigen Gewitterkomplexes abzufangen und kurz nach Sonnenuntergang erreichte uns eine prachtvolle Böenfront in der blauen Stunde bei lauen 26 Grad.
Diese Front erreichte uns unter Abschwächung und starken Böen und einer Abkühlung auf 18 Grad. Vorlaufend dieser Gewitterzone bildete sich in Bocholt eine Gewitterzelle mit einem starken Tornado, der für teilweise erhebliche Schäden sorgte.
Am späten Abend des 5. Junis näherte sich aus Westen eine sehr blitzaktive Gewitterfront, die sehr kühle Luft (Paris 12 Grad) von sehr heißer Luft (Berlin 35 Grad) voneinander trennte. Erste Blitze und stürmische Böen bei Großhau gegen 23 Uhr
Aufziehende, sehr blitzaktive Gewitterfront mit Platzregen, Hagelschlag (1-4 cm)
Einschlag über dem Windpark Schmidt
Heftiger Naheinschlag an unserer Wetterstation, die Nacht zu Tage
Auf der Rückseite gab es sehr nette Crawler zu bestaunen, sichtbare Wolkenblitze
zwischendurch auch noch ein heftiger Einschlag
Nach der Gewitternacht auf den 6. Juni setzte schnelle Wetterberuhigung ein, ehe am Nachmittag des 7. Junis eine neue Kaltfront über uns hinwegzog. Diese sorgte auf der Rückseite für eine geniale Abendstimmung über Nideggen-Schmidt von unserer Wetterstation in Vossenack aus zum Sonnenuntergang
Am Pfingstmontag (10. Juni) bildeten sich in unserer Region einige, teils kräftige Schauer und Gewitter. Der Blick auf Vossenack und die Wallcloud (Mauerwolke) im Hintergrund.
Am späten Abend des 12. Junis gab es zum ersten Mal leuchtene Nachtwolken zu bestaunen und das mit einem riesigen Display, dass teils 30° über den Horizont reichte. Gegen 23:30 Uhr leuchteten die Wolken in 90 km Höhe schön glänzend blau und silbrig auf.
Leuchtene Nachtwolken mit Mausbach im Vordergrund
Eine Spur leuchtener Nachtwolken, im Vordergrund Stolberg
Das ganze Ausmaß der leuchtenen Nachtwolken von silbrig bis ins blaue. Im solchem Ausmaß traten diese zuletzt im Juli 2016 bei uns auf.
Fabelhafter Mondaufgang über Schmidt von unserer Wetterstation am Abend des 17. Juni
Nach einer kurzen sommerlichen Phase mit oft mehr als 25 Grad erreichten uns am 19. Juni immer wieder teils kräftige Gewitter. Gewitteraufzug mit tollen Lichtspielen bei Hürtgenwald-Kleinhau am Abend.
Viele Quellungen und Aufwind sorgten für eine tolle Kulisse
Eine kräftige Gewitterzelle, die innerhalb von nur 2 Minuten Hürtgen flutete. Dabei kühlte es sich schnell von 26 auf 16 Grad ab.
Am Abend des kal. Sommeranfangs tauchte der Dämmerungshimmel in voller leuchtenen Nachtwolken (NLC), die bis zum Zenit ragten. Ein solches Ausmaß noch nie erlebt. Ein paar Impressionen aus Vossenack um kurz vor Mitternacht.
In der Nacht auf den 29. Juni konnte man in richtig schöner und klarer Luft die Milchstraße in der Eifel wunderbar erkennen, aufgenommen gegen 2:30 Uhr an unserer Wetterstation in Vossenack
Nach dem heißen letzten Juniwochenende startete der Juli deutlich kühler, wenn auch nur selten wechselhaft mit dem nötigen Regen. Nur am Abend des 12. Julis gab es ein paar Schauer, die für den tollen Regenbogen über Schmidt sorgte.
Partielle Mondfinsternis am späten Abend des 16. Julis
Monschau in der blauen Stunde am 21. Juli
Monschau bei Nacht am Marktplatz
In der Woche (22. bis 26. Juli) folgte eine extreme Hitzewelle, die dabei noch nie dagewesenes Ausmaß erreichte. Selbst an unserer Wetterstation in Vossenack gab es mit 37.8 Grad am 25. Juli einen neuen absoluten Rekord und in der Nacht darauf ging es nicht auf unter 26.5 Grad (Nachtrekord). In der Jülicher Börde wurde sogar die 40-Grad-Marke geknackt.
Monschau bei Nacht (27. Juli)
Nach dem prallheißen Juliende ging es sehr gemächtlich in den letzten Sommermonat. Tiefdruckgebiete und die zyklonale westliche Wetterlage übernahm in der ersten Augusthälfte das Zepter. Immer wieder Regengebiete, Schauer und auch Gewitter zogen über uns hinweg.
So gab es am 12. August ein paar nette gewittrige Strukturen zu bestaunen, aufgenommen in Vossenack
Im letzten Augustdrittel meldete sich der Hochsommer eindrucksvoll zurück. Erst gab es herrliches klares Spätsommerwetter, verbunden mit den klaren Nächten mit der Milchstraße.
Die Fischleinkapelle am Baraque Michel, angestrahlt von der Parkplatzbeleuchtung
An einem kleinen Palsen im Poleurvenn
Im Poleurvenn
Die Fischleinkapelle, eine halbe Stunde belichtet
Aus angenehmer Spätsommerwärme wurde schnell wieder Hitze mit bis zu 35 Grad in der Kölner Bucht, aber auch teils sehr laue Nächte.
Am frühen Morgen des 28. August ging es in die Drover Heide zwischen Drove und Soller bei bereits schwülen 22 Grad kurz nach Sonnenaufgang
Die Heideblüte war so etwa kurz nach ihrem Höhepunkt
..jedoch eine Fantastische Kulisse.
Insgesamt geht ein sehr warmer, sehr sonniger und trockener Sommer 2019 zu Ende, der kaum kühler als der Vorgängersommer war.
Euer Andy