Sommer

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Hey zusammen, 

 

nun der der erste Bildbericht im Sommer 2013. Nach einer eher verhaltenen ersten Junihälfte stellte sich die Wetterlage am 17.Juni auf eine sommerliche Wetterlage um. Zwischen einem Tiefdruckkomplex über der Biskaya und Ärmelkanal und einer Hochdruckzone von den Alpen bis nach Osteuropa wurde der Weg frei für sehr warme Luft, die sich am 18. und 19. zur Hitze steigerte. 

 

Bereits am Montag (17.06.) zogen teilweise kräftige Warmluftgewitter westlich von uns hinweg mit teils 5 cm Hagel. Die Eifelregion wurde durch dichte Bewölkung und Restbewölkung gestreift, ehe erst zum Abend richtig sonnig wurde. Unser Goldregen kam in der Sonne so richtig in Geltung.  

 

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Der Dienstag (18.06.) sickerte immer mehr die heißere Luft ein, auch wenn die heißeste Zone südlicher von uns war. An unserer Wetterstation in Hürtgenwald-Vossenack gab es mit 28,2 Grad den lang ersehnten ersten Sommertag im Jahr 2013. Der Tag verlief gewitterfrei und man konnte eine herrliche Abendstimmung genießen über der schönen Aussicht bei Schmidt. Der Mond schien über der Rursee bei warmen 26 Grad um kurz vor 11 Uhr. 

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Doch schon in der tropischen Nacht zu Mittwoch (19.06.) bildeten sich erste Gewitter über der Rureifel. Um etwa 3 Uhr gab es an unserer Wetterstation einen kurzen heftigen Regenguss, ehe sich die Zone mit teils starken Gewitterzellen nach Norden verlagerte. Die kleinen Zellen lebten etwa 15-20 Minuten mit teils hoher Blitzaktivität (meist Wolkenblitze).

 

Ein Wolkenblitz in einer Zelle bei Eschweiler

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Westlich von Aachen ging gegen halb 5 eine giftige Gewitterzelle hoch, die teils schweren Hagel brachte mit Durchmesser von 5 cm. Der Amboß der Wolke reichte locker bis zu 13 Kilometern. 

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Die giftige Aachener Hagelzelle im Reifestadium

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

...warf noch ein bisschen Geflacker ab, ehe sie an Power verlor

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

In der Nacht zu Mittwoch kühlte es sich nicht auf unter 20,5 Grad ab, so gab es an unser Wetterstation die erste Tropennacht des Jahres 2013, prompt nach dem ersten Sommertag. Die Nacht- und Frühgewitter zogen aus der Region raus und es stellte sich sonniges Wetter ein. Die Hitze von bis zu 37,8 Grad blieb südlich von uns, weil bei uns die feuchten Luftmassen nicht weichen wollten. So wurden in Hürtgenwald-Vossenack legentlich 29,3 Grad gemessen, in der Drover Heide reichte es für 34 Grad. Der Taupunkt erreichte bis zu 23,2 Grad, wobei die 29 Grad sich als 37 Grad anfühlten.

 

Erst am späten Nachmittag rückte eine Konvergenz in die Region herein, die weit östlich von uns erst auslöste. Sie wanderte im Laufe des Abends in den Nordwesten und Norden Deutschlands und löste schwere Unwetter aus, teils wieder Hagelzellen mit Hagel von 5 cm Durchmesser. Hier in Simmerath ging ein wenig Quellbewölkung in Richtung Osten hoch mit dem Windsprung von Ost auf West/Nordwest.

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Erst am späten Mittwochabend zog von Luxemburg und Nordfrankreich eine Gewitterzone herein und brachte teils 50-60 Blitze pro Minute mit, aufgrund der sehr dampfigen und feuchten Luft erkannte man nur Geflacker.  

 

Als die Zone sich näherte erkannte man nur Wolkenblitze, dabei war es mit rund 20 Grad immer noch schön angenehm warm um kurz nach 1 Uhr. Ein Blitzbild bei Raffelsbrand, ehe dann erster Regen einsetzte. Diese Zone brachte in Hellenthal über 20 l/qm Niederschlag, zwischen Simmerath und Vossenack löste sich alles in Luft auf. 

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Schon am frühen Morgen des Donnerstges (20.) zog die nächste Gewitterwelle von Luxemburg und Frankreich herein, aber knapp östlich. Dabei gab es in Bonn, im Rurgebiet oder im Märkischen Kreis schwerste Unwetter mit Hagel und Flashfloods. Bei uns in der Nordeifel fiel etwa 10 L7qm mäßiger skaliger Regen, ab und zu der ein oder andere positive Blitz mit lautem Knall. Dabei kühlte es sich auf angehme 15,3 Grad ab, schnell alle Fenster aufgerissen. 

 

Aber die Sonne kam zurück und schien über 6 Stunden und heitzte die Luft auf schwüle 24 bis 27 Grad auf. 

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Alle Konvergenzzonen und Gewittertiefs waren durch, nun fehlte noch die Kaltfront. Sie formierte sich stationär über dem Hohen Venn am Donnerstagabend. Diese erstrekte sich dann bis herunter nach Baden-Württemberg. 

 

Von Vossenack sah man Quellungen mit tiefen Absunkungen und sogar Rotationen

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

...kurzzeitig formierte sich eine Wallcloud

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

....schön Rotation, ehe dann der Outflow alles in eine Shelfcloud umdisponierte

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Diese Shelfcloud blieb weiterhin recht stationär westlich liegen, brachte lokal intensiven Regen im Monschauer Raum mit

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Abendstimmung hinter der Shelfcloud

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Immer wieder neue Quellungen gab es zu beobachten

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

...nach gut 1,5 Stunden Daueraufenthalt westlich von uns, griff dann die Kaltfront rasch auf uns über. Dabei gab es an unserer Wetterstation starken Regen von etwa 22 l/qm innerhalb 20-30 Minuten, teils wurden über 30 l/qm Niederschlag im diesem Zeitraum gemeldet. In Kalterherberg wurden sogar 78,6 l/qm Niederschlag gemessen, in Hellenthal 58 l/qm und an unserer Wetterstation 32,6 l/qm Niederschlag. 

 

Ein kräftiger Naheinschlag aus etwa 300 m Entfernung

 

Hochsommerliche Wetterphase mit einigen Gewittern über der Rureifel (17.06. bis 20.06.2013)

 

Die Kaltfront schwächte sich hinter der Eifel rasch ab und wanderte nordostwärts. Dahinter wurde die hochsommerliche Phase beendet und in diesem Juni stellt sich kein hochsommerliches Wetter mehr ein.

 

Hoffe habe ein paar tolle Eindrücke vermitteln können.

 

Unsere Skala: 1, unspetakulär, aber die ein oder andere tolle Stimmung.

 

L.G. Andy 

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