Gewittrige Schauer in der Zülpicher Börde am 22.08.2010 (Chasing)
Nach der ersten sommerlichen Phase im August durch Hoch "Fred" mit dem Höhepunkt am Samstag (Drover Heide bis 32 Grad), gelang die Region in schwülerer Luft. Dabei näherte sich eine Kaltfront des Tiefs "Angelika" und deren Konvergenz beschäftigte uns am Sonntag. Sehr warme südliche Strömung traf in der Höhe auf kältere Luft und unsere schwüle Luft ist gezwungen aufzusteigen.
Diese Gewitter bildeten sich eher östlich von uns in der Zülpicher Börde. Dabei verlagerten sich die Gewitter in den Rhein-Sieg-Kreis und übers Siegerland nach Hessen. Dabei waren diese Gewitter recht kräftig und nahmen teils Superzellencharakter an durch Downbursts und Wallclouds.
Um 15 Uhr fuhren Denny und ich los Richtung Zülpicher Börde. Während es in der Rureifel trocken blieb, wurde es von Vettweiß an immer nasser. In Ortsteilen von Zülpich sah man dann dicke Pfützen, sowie auch weggespülter Dreck vom Starkregen.
Bei Zülpich-Rövenich bekamen wir dann deren Rückseite. Aber diese Gewitterzelle schwächte sich aber ab und die Strukturen zerfransten und es regnete sich aus. Die Blitzfrequenz lag dabei bei 2 Blitze in einer Minute.
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Ein Panorama aus drei Bildern
Dann fuhren wir noch etwas weiter in Richtung Köln durch Weiler in der Ebene und an Erftstadt-Erp vorbei. Richtung Weilerswist rauschte eine neue Zelle von Euskirchen heran, die aber auch schwächelte. Im Niederschlagskern sah man einen extrem flachen, schwachen Regenbogen.
Da kein Nachschub von der Zülpicher Börde folgte und die abziehenden Zellen sehr schnell zogen (50-60 km/h) brachen wir das Chasing ab und fuhren zurück nach Schmidt. Dabei bildete sich bei Lüttich eine neue Gewitterzelle, die mit einer Wallcloud in den Kreis Heinsberg und Aldenhoven/Inden zog. Dabei folgten noch ein paar Zellen, die aber die Rureifelregion nicht erreichten.
Überall um die Rureifel hat es sich auf 19 bis 20 Grad abgekühlt und um Vossenack und Schmidt waren es immer noch knapp über 23 Grad. Durch Beobachtung auf die Windräder in der Umgebung (Windräder Schmidt zeigten nach Süden, Windräder Raffelsbrand nach Westen und die Windräder in Brandenberg nach Osten), und da dachten wir: " da könnte sich auch hier etwas bilden". Und da tat sich auch was. Zwischen Lammersdorf/Schmidt/Vossenack, beziehungsweise im Kalltal bildete sich eine intensive Schauerzelle (Radar über 55 dbZ). Man sah über dem Buhlert sehr dunkele Bewölkung und an der rechten Seite einen schwachen Fallstreifen.
Der Schauer intensivierte sich und die Sicht sank im Kern fast auf null.
Zu dem Zeitpunkt des Bildes sieht man noch Vossenack, wurde aber nachher vom Schauer komplett verdeckt.
Dieser Schauer streifte den Standpunkt und es fielen nur 0,6 l/m² Niederschlag. Auch meine gegenüber liegende Wetterstation maß nur 1,8 l/m² Niederschlag. Der Schauerkern zog also durch das Kalltal.
Nach dem Abzug des Schauers stieg über Vossenack (an meiner Wetterstation direkt) und im Kalltal Nebel auf.
Kurz nach Sonnenuntergang erreichten uns gewittrige Schauer vom Hohen Venn. Diese lösten sich auf und erreichten Vossenack nicht mehr. Dabei fielen nochmal 0,6 l/m² Niederschlag.
Dabei konnte ich noch Restmammati an meiner Wetterstation beobachten.
Der Mond schien auch bereits seit einer Stunde
Insgesamt war es ein äußerst unspektakulärer Tag. Hoffe ich hab doch noch ein paar schöne gewittrige Eindrücke mitgebracht. Vielleicht sind es schon die letzten Chasing-/Spottingbilder in diesem Jahr. Mit dem Augustende geht auch eine Chasingsaison langsam zu Ende. Insgesamt fiel diese im diesem Sommer ziemlich mager aus.
Skala von 0 bis 5: Unspektakulär, ne glatte 0
L.G. Andy