Der Frühling 2018 in Bildern
Hey zusammen,
der Frühling 2018 hatte zwei krasse Gesichter, denn der März legte unterkühlt los mit einem starken Kälteeinbruch kurz nach Märzmitte. Aber zum April kam der Frühling so richtig in Schwung mit vielen warmen Tagen wie im Mai und die Natur explodierte förmlich. Dazu gestellten sich auch die ersten beachtenswerte Gewitter der Saison 2018.
Höhenkaltluftwolke im Sonnenuntergangslicht am 8. März. Man sieht wunderbar, wie die Natur immer noch im Wintermodus war.
Traumhafte Abendstimmung am 11. März über Hürtgenwald-Kleinhau nach einem relativ milden Tag
Um Monatsmitte und danach wurde es aus Osten lausig kalt mit teilweise mäßigen Dauerfrösten und selbst nur um null Grad im Flachland. Eine mustergültige Schneeflocke bei -6 Grad in der trockenen Luft am 19. März auf meinem Auto (Handybilkd)
Erst Ende März berappelte sich der Frühling wieder und die Frühblüher kamen weiter voran und auch den Schmetterlingen tat es gut kurz vor Ostern.
Krokusse an unserer Wetterstation kurz vor Ostern
Die Woche nach Ostern (6. bis 8. April) ging es nach Lauterbach in Thüringen auf die Stormchaser-Convention der Thüringer Kollegen. Sonnenuntergang über Lauterbach in Thüringen bei starkem Wind und lausig-kalten Temperaturen.
Herrliches Frühlingswetter auf der Wartburg oberhalb von Eisenach zwei Tage später bei 21 Grad
Kevin-Helmholtz-Wellen bei schwachen Schauern über unserer Wetterstation am 10. April nach warmer Witterung. Die Forsythien blühten im prachtvollen Gelb.
Die nächste Wärmewelle mit sommerlichen Temperaturen erreichte uns nach Aprilmitte. Patrick Symma und ich machten eine kleine Narzissenwanderung bei 24 Grad im Perlenbachtal bei Kalterherberg (18. April)
..herrliche Abendstimmung
Herrliche Abendstimmung auf der Biley, oberhalb des Perlenbachtals/Schwalmbachtals auf belgischer Seite
Nach drei Sommertagen (im April ungewöhnlich) an unserer Wetterstation gab es dann auch die ersten richtigen Gewitter in der warmen Luft von bis zu 29 Grad. Am 22. April gingen Jerome, Thomas, Björn und ich auf Chasingtour und beobachteten ein paar gewitter in der Jülicher und Zülpicher Börde. Gewitteraufzug bei Bourheim mit den dicken Hagelfallstreifen in Richtung Eschweiler.
Nachdem über uns eine Neubildung hochgegangen ist, sind wir nach Titz gefahren und beachteten weiter. Das Gewitter verstärkte sich zu einem Unwetter, dass teilweise orkanartige Böen (Downburst) und Hagelschlag in einem Gebiet zwischen Eschweiler und Titz heimsuchte.
Ein wahres Monster über Titz-Rödingen und der Sophienhöhe
Danach fuhren wir in Richtung Erftstadt und positionierten uns dort. Immer wieder zogen kleine Gewitterschauer von der Eifel kommend in unser Gebiet.
Auf der Rückseite dann der "Sechser im Lotto". Während dieses Bildes knisterten meine Haare und mein Bart derart und über uns blitzte es und der positive Blitz schlug dann in das rechte Windrad ein mit einem ohrenbetäubenden Knall.
Das Gewitter zog dann ab und es wurde dann wieder freundlicher und angenehm warm.
Das nächste Chasing gab es dann nur eine Woche später, am 29. April. René, Jerome, Patrick und ich fuhren nach Belgien und wollten eine aufziehende Superzelle auffangen. Den Eisschirm konnten wir wahrnehmen mit einer tollen Abendkulisse bei Battice (nähe Lüttich). Aber die gewittezelle bewegte sich weiter westlich rein und sind noch rund 80 km nach Westen gefahren und kamen dann in eine graue und kühle Suppe rein und es fing dann auch zu regnen. Zum Fotografieren sehr ungünstig.
Dann haben wir uns entschieden wieder weit nach Osten zu fahren in die "gute Luft". Lüttich meldete Nordwestwind und kühle Temperaturen und Köln/Bonn meldete 21 Grad und Südostwind. Ja dazwischen muss was passieren, denn es lag eine Konvergenz. Die Luftmassen können dabei nur nach oben ausweichen und im Bereich der Eifel entickelten sich teils schwere Gewitter mit 4 cm Hagel und bewegten sich auf die Nordeifel und später Aachen/Heinsberg zu.
Wir trafen Tommy und Björn und beobachten die langsam reinziehende Konvergenz in der Nähe von Zülpich. Insgesamt blieben wir im trockenen stehen, weil doch aus den Gewitterzellen teils massiv regnete. So mussten wir uns auf Blitze und Wetterleuchten Vorlieb nehmen und wurden auch einigermaßen belohnt.
Erstes Wetterleuchten kurz vor 22 Uhr über der Eifel, unterm Blitz die Firma Kappa in Zülpich
Aufziehendes kräftiges Gewitter mit Erdblitzen über dem Hohen Venn und der Rureifel
Kräftiges Wetterleuchten in Richtung Aachen, wo später auch "förmlich die Welt unterging" mit über 63 l/qm Regenwasser auf einem Quadratmeter. Auch im Kreis Heinsberg wurde Hochwasser und überflutete Keller gemeldet.
Ein Crawler in Richtung Jülicher Börde
Gegen Mitternacht erreichte uns das Gewittersystem so langsam und wir wurden aus Süden und Westen schnell in die Zange genommen. Wir brachen aufgrund des intensiven Regens das Chasing ab.
Der Mai legte dann windig und kalt los, teils so windig, dass an manchen Orten aus Sicherheitsgründen keine Maibäume aufgestellt werden konnten. Aber das Wetter beruhigte sich im Laufe der ersten Maitage sehr schnell und es stellte sich schönes und immer wärmeres Wetter ein. Herrliche Abendstimmung am 3. Mai zwischen Hürtgenwald-Kleinhau und Hürtgenwald-Großhau.
..die langsam untergehende Sonne, rechts der Donnerberg in Stolberg
...eine Traumstimmung. Passend für Mai.
Sonnenuntergang und Abendstimmung über Hürtgenwald-Bergstein vom Burgberg aus (11. Mai)
Wetterleuchten in Form eines Nachtgewitters in Richtung Nürburgring von Hürtgenwald-Vossenack aus (Nacht auf 13. Mai). Später gab es auch ein paar schwache Gewitter in der Nordeifel, ehe ein kühler und nasser Muttertag folgte.
Herrliche Abendstimmung über der Wetterstation in Vossenack (16. Mai)
Am Abend des 17. Mais sorgte eine Gewitterzone für teils schwere Gewitter in der Region. Besonders im Kreis Viersen gab es einen Tornado der Katerogie F2 und eine Wetterstation maß 223 km/h Windgeschwindigkeit. Dabei wurden über 50 Häuser beschädigt. Die Unwetterzone erreichte uns in der Rureifel am Abend mit dynamischen Strukturen, wie die Bildung einer Wallcloud über dem Windpark Schmidt von unserer Wetterstation
..schön zu sehen auch an den Windrädern. Das ganz rechte Windrad zeigt Westwind, das ganz linke Windrad Ostwind. Schön zu sehen, dass dort unterschiedliche Luftmassen reinfließen. Solche Wallclouds sind oft die Voraussetzungen für Bildung tornadischer Gewitter (Rotation).
..später wurde der Himmel über unserer Wetterstation giftgrün und es setzte aus Osten ein heftiges Gewitter ein mit Hagelschlag und kurzem Platzregen. Innerhalb einer halben Stunde kamen 22.8 l/qm Niederschlag zusammen, in Hürtgenwald-Gey sogar 35 l/qm und in Obermaubach 42 l/qm mit teilweise überfluteten Keller. Die Stimmung nach dem Gewitter nach Sonnenuntergang in der Abenddämmerung bei erfrischenden 10 Grad über dem Kalltal am Ortsende von Vossenack
Aus Osten versuchte eine neue Böenfront hereinzuziehen. Brachte in Merzenich noch kurz Gewitter, ehe es bis Vossenack unter die Räder ging. Aber dennoch eine gelungene Abendstimmung.
Hinter den starken Gewittern setzte sich bis Pfingsten kühle Nordseeluft durch. Dabei überwog freundliches Wetter, teils aber auch mit vielen Wolken (Hochnebel). In den Muldenlagen ging es oft nochmal in den bodenfrostigen Bereich.
Erst zu Pfingstsonntag (20. Mai) setzte sich klarere Luft durch und konnten dabei die Milchstraße im Nationalpark Eifel genießen. Gegen 2 Uhr die Milchstraße über Gemünd vom Eifelblick Morsbach aus. Der helle Strich ist die Raumstation ISS. Dazu war es mit 4 Grad so ziemlich frisch.
Milchstraße über dem Rursee vom Steckenborner Hövel aus (gegen 2:40 Uhr).
Nach Pfingsten wurde es in der Eifelregion wieder schwüler und gewitterlastiger. Aber es ging erst mit kleineren Gewittern los, eine einzelne freistehende Einzelzelle über Nideggen von Vossenack aus am 21. Mai
Abendgewitter auch über Aachen im Dämmerungslicht am Abend des 21. Mai von Hürtgenwald-Großhau aus
Nette Böenfront an einem sich auflösenden Gewitters an der Wetterstation in Hürtgenwald-Vossenack am 24. Mai
Das letzte Maiwochenende wurde wieder sommerlich warm mit oft über 25 Grad, aber wieder zunehmend schwül. Am Mittag des 27. Mais bildete sich über unserem Wetterstationsort Vossenack ein kräftiges Gewitter
...schön zu sehen die massiven Fallstreifen. Das Bild wurde nur 5 Minuten später gemacht als beim vorigen. Es war ein Volltreffer an unserer Wetterstation mit 19 l/qm Niederschlag innerhalb von 20 Minuten, zudem mit kleinem Hagel.
Am Abend des 27. Mais bildete sich ein Unwetter über der Eifel aus, das aber für geniale Strukturen über dem Rursee sorgte. Aufziehende Shelfcloud/Böenfront im herrlichen Abendlicht.
..die Böenfront bewegte sich rasch vor dem eigentlichen Gewitter, dass zwischen Blankenheim und Hellenthal bis zu 70 l/qm Niederschlag brachte. Bei der Passage der Böenfront drehte der Wind von Nord auf Süd.
..eine mystische Stimmung
..das Gewitter kam dann noch bis Schwammenauel voran, ehe es sich auflöste.
..es sorgte noch für geniale Gegenlichtstrahlen, ehe dann die Sonne unterging.
Ein einzelnes Gewitter über der Dreiborner Hochfläche von unserer Wetterstation aus (28. Mai).
Am 29. Mai gab es in der Rureifel bei Monschau, sowie bei Euskirchen und Zülpich und vorallem in Aachen schwere Unwetter durch Gewitter, Platzregen und Hagel. Auch am 30. Mai gab es in Inden-Altdorf ein schweres Unwetter, dass nur dort lokal begrenzt war.
Am letzten Maitag bildeten sich auch wieder einige, teils schwere Gewitter. Herrliche Abendstimmung an unserer Wetterstation am Abend des 31. Mais
Freistehende Einzelgewitterzelle über der Eifel mit Mondaufgang über Schmidt von unserer Wetterstation aus um kurz vor Mitternacht. In der nacht zum 1. Juni folgten teils schwere gewitter über der Eifel und am frühen Morgen des ersten Tages im meteorologischen Sommer erreichten die Gewitter in abgeschwächter Form auch die Rureifel. Zuvor gab es schwere Schäden im Bereich Prüm, St. Vith bis herunter nach Luxemburg.
Hoffe euch haben die Eindrücke gefallen.
Euer Andy