Tauwetter nach Rekordschnee in der Rureifel (08.01. bis 14.01.2011)
Erstmal ein frohes neues zusammen mit dem ersten Kurzbericht.
An Weihnachten 2010 lag in der Region sehr viel Schnee, teils mit Rekordschneehöhen. Hier eine Zusammenfassung dazu: ***KLICK***
Nach Weihnachten fing es schon an milder zu werden, aber es gab noch kein starkes Tauwetter. Die Schneedecke in Vossenack sackte von 67 cm an Heiligabend 2010 auf etwa 39 cm am 5. Januar zusammen.
Am Abend des 5. Januars zog die Warmfront des Tiefs "Arno" durch und die Temperaturen erreichten am Morgen des Dreikönigtages in Vossenack etwa 5 Grad. Bis zum Abend fiel immer wieder Regen, teils auch kräftiger und es kamen am 6. Januar verbreitet 10 bis 20 l/qm Niederschlag zusammen. Am Abend wurden 7,8 Grad erreicht, in den Niederungen sogar knapp über 10 Grad. Die Schneehöhe betrug am Abend des Dreikönigtages noch knapp 25 cm.
Die Kaltfront des Tiefs "Arno" zog bis Freitagmorgen durch (7. Januar) und die temperatur sank auf 2,1 Grad. Die Schneehöhe betrug aber nur noch 15 cm an der Vossenacker Wetterstation.
Die Warmfront des Tiefs "Benjamin" überquerte uns rasch am Freitagmorgen und es setzte ein kontinuierlicher Temperaturanstieg an und es fiel bis zum Abend immer wieder etwas Regen.
Am Abend lagen bei fast 7 Grad nur noch 10 cm Schnee
Am Samstagmorgen (8. Januar) wurde besseres Wetter gemeldet und es war insgesamt ein freundlicher Tag. Ich habe mir mein Auto geschnappt und mir mal die Flüsschen in der Umgeg angeschaut.
Ich fuhr erstmal nach Simonskall an die Kall. Auch dem Bach wurde ein reißender Fluss. Die Temperatur lag dort bei 8 Grad, aber noch eine geschlossene Schneedecke von 10 cm, während Vossenack nur Schneereste aufwies.
Dann fuhr ich nach Zerkall. Der Rurpegel lag bei etwa 110 cm, Meldestufe 2. Die Rur war gut gefüllt, wobei bis zum Überlaufen noch einige zehn Zentimeter fehlen.
Mit 12 Grad Lufttemperatur fühlte sich die Luft frühlingshaft an.
Dann ging es wieder hoch nach Bergstein/Brandenberg und lichtete eine schöne schaurige Cummuluswolke ab in Blickrichtung Vossenack. Der Wind war extrem böig bei 10 Grad.
Nachher bin ich an das Staubecken Obermaubach gefahren, was sehr gut gefüllt war.
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Der Abfluss des Staubeckens Obermaubach, aktuell knapp 50 m³/s
Technische Daten: ***KLICK***
Danach fuhr ich in die Jülicher Gegend an das neue Flussbett der Inde bei Kirchberg. Die Inde ist gegenüber den Vortag doch wieder kleiner geworden (Pegel gesunken).
Das Thermometer zeigte frühlingshafte 15 Grad an
Gegen Mittag fuhr ich wieder nach Hause. Auf dem Heimweg gab es viele überflutete Felder. Hier mal ein Beispiel in der nähe von Geich.
Zum guten Schluss habe ich dieses Ereignis zu einem kleinen 3-minütigen Video zusammengefasst.
Die 39 cm Schnee tauten in Vossenack völlig weg. 10 cm Schneehöhe entsprechen gut 20 bis 30 l/m² Niederschlag, weil der Wassergehalt des Schnees sehr hoch war. Von Donnerstag bis Sonntag (6.-9.1.) fielen zusätzlich 32 l/m² Niederschlag vom Himmel. Wenn man alles zusammenrechnet entspricht das eine Niederschlagsmenge in Vossenack von 110 bis 150 l/m² innerhalb von vier Tagen. Dann braucht man sich nicht zu wundern, dass die Flüsse rasant ansteigen.
Am 12. und 13. Januar gab in der Rureifel neue, teils kräftige Regenfälle. An der Vossenacker Wetterstation fielen gut 50 l/m² Niederschlag vom Himmel.
Dies bewirkte ein neues, teils kräftiges Ansteigen der Flüsse.
Der Pegel in Monschau zeigte 172 cm (32 cm), in Zerkall 209 cm (62 cm), Jülich 318 cm (121 cm) - in Klammern normaler Wasserstand
Der Abfluss am Staubecken Obermaubach betrug 95 m³/s, 50 m³/s mehr als am Samstag (8. Januar).
Da ich eh zum Nationalpark Eifel musste, bin ich entlang von Kall und Rur gefahren und hab noch ein paar Eindrücke mitgebracht.
Die Kall wurde erneut zum reißenden Fluss und zerstörte die holzerne Fußgängerbrücke gegenüber von der Talschenke in Simonskall.
Das Camp in Hammer wurde am Vortag überflutet
Die Rur, normalerweise nur ein drittel bis halb so breit
Das Wasser war am Vortag bis zum liegenden Gehölz
Die Fluten zogen sich zurück
Dann fuhr ich noch durch Monschau, wo die Rurpegel schon um 40 cm gegenüber dem Votag zurückgegangen sind.
Hier noch ein Video vom 14. Januar an Kall und Rur
Hoffe euch gefallen diese Eindrücke.
René Pelzer von Eifelmomente.de war im selben Zeitraum an den Talsperren und in Köln unterwegs, hier sind seine Eindrücke: Renés Bilder
L.G. Andy