Wetterrückblicke von Karl Josef Linden seit Januar 2006

Wetterrückblick Februar 2008

 

Sehr sonniger, schneearmer Februar


 

Gegenüber den Kapriolen von Orkan „Emma“ und der Schneefront von Tief „Fee“ Anfang März war der letzte Wintermonat eher ruhig und frühlingshaft.
In unserer Erinnerung bleibt: „Der Februar war außergewöhnlich sonnenscheinreich und daher zu trocken“. Niederschlagsfreies Hochdruckwetter mit dem höchsten Luftdruckwert seit min. 40 Jahren (Nörvenich 1046,2 am 16.2.) ließ die kurzen winterlichen Eindrücke der ersten Februartage in Vergessenheit geraten.
Kein Wunder, das da bereits kurz nach Aschermittwoch (9./10.) starker Pollenflug in der Eifel von der Messgeräten aufgespürt wurde.


Die andauernden Sonnentage erinnerten viele bereits an den Jahrhundert-April des vergangenen Jahres. Kaum ein Monat verkörpert den Klimawandel zur Zeit so sehr wie der Februar. Schon Ende des Monats wurden Krötenwanderungen aus den tieferen Lagen gemeldet und die Forsythien blühten Ende des Monats zwischen Düren und Euskirchen.
Im Flachland betrug die Abweichung vom Mittel 175% und auf den Höhen gar unglaubliche 300 %.
Sonst aber hatten die Hochs mit den Namen David und Erwin das Geschehen in der Hand.
Auch geringe Mengen reichen im Winter aus, um den morgendlichen Berufsverkehr erheblich zu stören, wie z.B. bei Blitzeis am 20. Februar zwischen Heimbach und Düren und am 7. zwischen Aachen und Düren.

 

Die geringsten Regensummen (35-50 l/qm) des letzten Wintermonats erlebten meist die Gemeinden des Südkreises: Wie jetzt Anfang März gab es auch schon vom 1. bis 4. Februar 5-10 cm Schneedecke in den Wintersportorten der Nordeifel rund um Höfen. Im Höhengebiet des Kreises Düren meldete Schmidt 17 cm Neuschnee am 2. Februar. Aber das war auch das einzig winterliche Geschehen, bis auf einige Frostnächte. Auch im Flachland gab es am 2. Februar (Karnevalssamstag) mit 1-2 cm Schneedecke für Kinder die erste Chance mit Mühe einen Schneeball zu formen. Addiert man alle Tages- und Nachtwerte der Lufttemperatur, so ergibt sich ein Februarmittel am Dürener Stadtrand von 4,8 Grad und nur unwesentlich weniger mit 4,0 Grad in Hürtgenwald-Vossenack. Die positive Abweichung vom 30-jährigen Mittel betrug in Düren +1,8 Grad und auf den Bergen sogar +3,5 Grad (Simmerath-Strauch). Der letzte knackig kalte Februar mit einem Mittel deutlich unter  0 Grad liegt jetzt schon 17 Jahre zurück (1991).Die Wetterstationen in den Tallagen meldeten bei häufig klaren Nächten die meisten Fröste, so z.B. Dürener Rurtal 15 Frostnächte, Heimbach 16, dagegen Schmidt und Vossenack nur 9 Frostnächte. Die niedrigste Temperaturen des Monats in der Eifel erreichte das Naturschutzzentrum Nettersheim mit –13,8 Grad, das obere Rurtal mit –11,6 Grad in Kalterherberg und Erkensruhr mit –9,8 Grad. Im Kreis Düren meldete Hergarten –8,8 Grad. Die Bodenminima im Kall- und Rurtal lagen am 19.2. sogar bei –10 bis -12 Grad und das ohne Schneedecke.


Ursache für häufige Strahlungsfröste war eine andauernde Inversionswetterlage mit Warmluft auf den Bergen und kühleren Temperaturen im Tal. Gut zu erkennen ist das an den geringen Luftfeuchtewerten der Stationen Windpark Schöneseiffen (nur 9 % am 19. Februar) und Kalterherberg 12% am 18.Februar. Solch trockene Luft entsteht sonst nur bei heftigen Föhnwinden. Zwischen Vossenack und Düren waren 20% als Minimum.
Die höchste Temperatur des Monats wurde aus Kreuzau-Drove mit 16,5 Grad gemeldet (Untermaubach 16,4 Grad, Zülpich 15,4 Grad und Heimbach 15,3 Grad).Nach dem bisher einmaligen Supersonnenschein des Februar 2003 (Schöneseiffen Windpark 167 Stunden) wurden jetzt erneut solche extremen Werte in allen Höhenlagen zusammengezählt. Hinter 2003, 1985 und 1975 waren es die vierthöchsten Sonnenstundenwerte der letzten 110 Jahre, besonders auf den Bergen: Zülpich 153, Düren 144 Stunden, Vossenack 141 Stunden, Nörvenich 140 Stunden, Drove 137 Stunden, Langerwehe und Jülich 133, sowie Heimbach (Tallage, Haus des Gastes) 120 Stunden.


Ausgesprochen stürmisch verliefen nur die Karnevalstage auf den Bergen, aber auch der Schalttag (29.) kündigte mit Böen 8-9 bereits den Wetterwechsel mit Emma an.
Besonders spektakulär endete die Karnevalszeit in den frühen Morgenstunden des Aschermittwochs. Mit Böen von 8-9 Beaufort zog gegen 6 Uhr eine heftige Gewitter- front über den Raum Aachen/Düren/Nörvenich und auch über die Südeifel. Die Regensummen des kurzen Gewitters waren erheblich: Drove 28 l, Schmidt 30 l, Vossenack 31,3 l/qm und Hürtgenwald-Brandenberg 32,6 l/qm. Eine sehr positive Nebenerscheinung der Hochdrucklagen waren die geringen Regenmengen. Schade, dass ausgerechnet während des Rosenmontagszuges ein breites Regenband über dem Kreis Düren lag.Niederzier-Hambach 36 l, Düren-Hoven 37 l, Nörvenich 38 l, Zülpich 40 l, Jülich 45 l und Vettweiß 47 l. Die höchsten Mengen fielen von Schmidt (72 l) bis Vossenack (85 l).Der Start in den März war eher kalt als frühlingshaft. Leider wird das bis Ostern auch so bleiben.


Insbesondere die Karwoche soll (dies zeigen Vorhersagekarten) noch einmal richtig Kälte und vielleicht sogar Schneefälle in der Eifel bringen. Dann wird es aber auch Zeit, das wir zu Ostern zum ersten mal die 20 Grad-Marke knacken. Im vergangenen Jahr war das am 12. April mit 23,5 Grad im Raum Düren der Fall. Schon am 31. März beginnt in diesem Jahr die Schule nach den Osterferien für alle Kinder.

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